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Zahlreiche Beschäftigte im Gesundheitswesen, im Handel und Gastgewerbe sowie in anderen Branchen arbeiten in einer 24 Stunden Arbeits- und Dienstleistungswelt. Ökonomische und gesellschaftliche Veränderungen führen dazu, dass dabei die Arbeitszeiten immer weiter in die Abend- und Nachtstunden und Wochenenden ausgedehnt werden. Schichtarbeit hat zahlreiche Effekte für die Betroffenen. Schichtarbeitende, insbesondere in der Nachtschicht, leiden oft unter Schlafstörungen, da ihr Schlaf-Wachrhythmus zu einem großen Teil von Faktoren wie Licht (Tageslicht oder künstlicher Beleuchtung) bzw. sozialen und familiären Kontakten bestimmt wird. Schlafstörungen führen auch zu einer Reihe von unspezifischen gesundheitlichen Effekten, zu denen neben Konzentrationsschwäche, Nervosität und vorzeitiger Ermüdung auch Appetitlosigkeit und Magenbeschwerden gehören können. Verschiedene epidemiologische Studien diskutieren, ob Schichtarbeit an der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Brustkrebs und psychischen Störungen beteiligt ist. Da die möglichen Auswirkungen der Schichtarbeit vielfältiger Natur sind, kooperieren bei diesem Thema alle drei Forschungsinstitute der DGUV.
Das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin (IPA) beschäftigt sich dabei vor allem mit den gesundheitlichen Folgen der Schichtarbeit. Beim Institut für Arbeitsschutz (IFA) stehen die Erfassung von Schichtarbeitssystemen sowie die Beeinflussung des Unfallrisikos im Vordergrund und das Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) setzt sich vor allem mit den psychischen Anforderungen und Belastungen sowie den Auswirkungen auf das soziale Leben auseinander.
In einem Kooperationsprojekt haben die drei Institute den aktuellen Wissensstand zusammengetragen und "Gute-Praxis-Empfehlungen" dargestellt. Darüber hinaus haben sie den Forschungsbedarf sowie Handlungsempfehlungen für die Gesetzliche Unfallversicherung abgeleitet. Die Ergebnisse wurden im DGUV Report 1/2012 zusammengetragen.
Eine Leitlinie "Gesundheitliche Aspekte und Gestaltung von Nacht- und Schichtarbeit" wird aktuell von einer Experten-Kommission der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) erarbeitet. Weitere Informationen sind auf der Internetseite AWMF online zu finden.
Weitere Informationen
Weitere Ansprechpersonen
Gesundheitliche Auswirkungen |
Dr. Sylvia Rabstein Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV Institut der Ruhr-Universität-Bochum (IPA) Kompetenz-Zentrum Epidemiologie Tel.: +49 30 13001-4213 |
Dr. med. Dirk Pallapies Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV Institut der Ruhr-Universität-Bochum (IPA) Stabsstelle Regulation Tel.: +49 30 13001-4040 |
Unfälle |
Dr. Frank Bochmann Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) Fachbereich 1 - Leitung Angewandte Epidemiologie Tel.: +49 30 13001-3120 |
Barbara Hirschwald Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) Fachbereich 1 - Angewandte Epidemiologie Tel.: +49 13001-3121 |
Qualifizierung und Beratung sowie Gefährdung durch psychische Belastung |
Dr. Hanna Zieschang Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG) Bereich "Arbeitsgestaltung – Demografie" Tel: +49 30 13001-2240 |
Hannah Huxholl Abteilung Sicherheit und Gesundheit (SiGe) Referat: Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren Tel.: +49 30 13001-4587 |
Dr. Sylvia Rabstein
Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV
Institut der Ruhr-Universität-Bochum (IPA)
Kompetenz-Zentrum Epidemiologie
Telefon: +49 30 13001-4213
E-Mail
Dr. Hanna Zieschang
Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG)
Bereich "Arbeitsgestaltung – Demografie"
Tel: +49 30 13001-2240
E-Mail
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