02.06.2025
In Deutschland gibt es oft keine spezialisierten Einheiten, die sich ausschließlich der Waldbrandbekämpfung annehmen. (Foto: Aleksandr Lesik - stock.adobe.com)
Anlässlich des Hitzeaktionstages am 4. Juni 2025 erklärt Dr. Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV):
"Höhere Temperaturen und mehr Hitzetage infolge des Klimawandels beeinträchtigen viele Menschen bei der Arbeit. Für die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen sind die steigenden Temperaturen deshalb ein wichtiges Thema. Auch für die Betriebe ist die zunehmende Hitze eine der größten Herausforderungen des Klimawandels, das haben mehrere Umfragen, die die DGUV in den letzten Jahren durchgeführt hat, gezeigt. Insbesondere Beschäftigte in den Branchen Bau und Verkehr sehen Hitze als einen Faktor an, der das Unfallrisiko am Arbeitsplatz erhöhen wird.
Hitze hat einen unmittelbaren Effekt auf die Arbeitsfähigkeit - vor allem im Outdoor-Bereich aber auch in Innenräumen wie zum Beispiel in der Pflege. Besonders exponiert sind die Einsatzkräfte der Feuerwehren und der Rettungsdienste, die hohen Temperaturen ausgesetzt sind und dabei noch schwere körperliche Arbeit in gefährlicher Umgebung leisten müssen.
Zunehmende Sorge bereitet uns deshalb die steigende Zahl von Vegetationsbränden. In Deutschland gibt es oft keine spezialisierten Einheiten, die sich ausschließlich der Waldbrandbekämpfung annehmen. Oft tragen Feuerwehrleute bei der Vegetationsbrandbekämpfung in der Fläche ihre reguläre Schutzausrüstung, die nur sehr bedingt für die meist hohen Außentemperaturen und eine lange Einsatzdauer geeignet ist. Entspricht diese Schutzausrüstung noch den Anforderungen an Sicherheit und Gesundheitsschutz bei häufigeren Einsätzen im Zusammenhang mit Vegetationsbränden? Müsste gegebenenfalls die Taktik der Brandbekämpfung verändert werden? Die gesetzliche Unfallversicherung hat daher eine Untersuchung am Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV (IPA) angestoßen. Sie stellt die Belastungen für die Einsatzkräfte bei der Bekämpfung von Vegetationsbränden in den Mittelpunkt. Untersucht wird sowohl die Exposition durch Schadstoffe im Rauch als auch die körperliche Belastung. Mit den Ergebnissen rechnen wir 2026. Unser Ziel ist es, die Einsätze bei der Vegetationsbrandbekämpfung noch sicherer zu machen.”
Extreme Wetterlagen nehmen zu. Das Frühjahr 2025 war in Mitteleuropa zu warm und viel zu trocken. So fielen im März in Deutschland nur 19 Liter Regen pro Quadratmeter, es war damit fast 70 Prozent trockener als in den Referenzperioden 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020. Auch der April blieb mit rund 31 Litern Regen pro Quadratmeter zu trocken. Parallel dazu erlebte Südeuropa starke Regenfälle und Überschwemmungen. Lange Trockenheitsphasen bedrohen nicht nur die Landwirtschaft, sie fördern auch die Waldbrandgefahr.
DGUV - Pressestelle
Glinkastraße 40
10117 Berlin
Tel.: +49 30 13001-1414
presse@dguv.de
Sie wollen regelmäßig Pressemitteilungen der DGUV erhalten? Dann können Sie sie hier abonnieren.