Testringversuch für direktanzeigende Messgeräte

Mehrere direktanzeigende Messgeräte und Prüfgeräte stehen auf einem Labortisch, darunter verschiedene tragbare Gasdetektoren und ein stationäres Analysegerät zur Gefahrstoffmessung.

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Beispiele für direktanzeigende Messgeräte
Bild: IFA

Direktanzeigende Messgeräte (DAZ) erfreuen sich wachsender Beliebtheit bei der Messung chemischer Gefahrstoffe an Arbeitsplätzen [1]. Neben der direkt vor Ort stattfindenden Quantifizierung ermöglichen DAZ zudem die Konzentrationsbestimmung von Gefahrstoffen, für die kein sammelndes Verfahren existiert. Außerdem sind sie ein praktisches Mittel für die Überwachung des zeitlichen Konzentrationsverlaufs und für die Bestimmung von Expositionsspitzen und Kurzzeitwerten (je nach Messbereich des Gerätes) [2] in Übereinstimmung mit den Technischen Regeln für Gefahrstoffen (TRGS) 900 [3], 910 [4] und 402 [5].

Während die einzelnen Schritte eines sammelnden Verfahrens von der Probenahme bis zur Analyse validiert werden und regelmäßigen standardisierten Qualitätskontrollen unterliegen, gibt es nur wenige DAZ, die für Arbeitsplatzmessungen geprüft und zugelassen sind. Viele der eingesetzten Geräte sind lediglich als Gaswarngeräte ausgelegt. Ringversuche mit DAZ helfen Teilnehmenden, ihre Geräte einzuschätzen, und tragen dazu bei, deren Qualität und das Vertrauen in DAZ für Gefahrstoffmessungen an Arbeitsplätzen zu erhöhen.

Aus diesem Grund bietet das IFA 2026 einen Testringversuch für direktanzeigende Gasmessgeräte an der Prüfgasstrecke an. Wünschenswert wären 15 Teilnehmende aus den Unfallversicherungsträgern und der Industrie, um einerseits genügend Platz für alle Geräte an der Prüfgasstrecke vorzuhalten und andererseits ausreichend Ergebnisse für die statische Auswertung zu erhalten. Daher wird die maximale Teilnehmendenzahl zunächst auf 15 beschränkt, je nach Bedarf werden ggf. weitere Plätze freigegeben.

Es sollen im Idealfall Geräte verwendet werden, die die Kriterien der Norm DIN EN IEC 62990-1 erfüllen [6].

Die Details der Ringversuchsdurchführung werden momentan noch ausgearbeitet. Da es sich um einen Testringversuch handelt, sind kurzfristige Änderungen möglich. Bei Fragen wenden Sie sich an:

Der Ringversuch findet an der Prüfgasstrecke im IFA statt.

  • Termin: 6. - 7. Oktober 2026
  • Voraussichtliche Analyten: CO, CO2, NO, NO2
  • Konzentrationsbereich: 0,1- bis 2-facher Arbeitsplatzgrenzwert (AGW)1
  • Anzahl der Versuchsreihen: 12 (drei Konzentrationsstufen je Analyt)
  • Versuchsdauer pro Versuchsreihe: 30 Minuten zzgl. Vorbereitungs- und Einlaufzeit
  • Ort:
    Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
    Alte Heerstraße 111
    53757 Sankt Augustin
  • Übernachtung: Hotels (PDF, 45 kB, nicht barrierefrei) in Sankt Augustin

Voraussetzung für die Teilnahme:

  • Die Kalibrierung der DAZ muss vor Beginn des Ringversuchs durch eigens mitgebrachte Kalibriergase erfolgen. Eine Kalibrierung durch das IFA ist nicht möglich.
  • Für Mitglieder des MGU: Für den Ringversuch dürfen keine ausgeliehenen Geräte aus dem IFA-Messgerätepool verwendet werden.

1 Für krebserzeugende Stoffe und Stoffe ohne AGW wird die Datenbank "GESTIS - Internationale Grenzwerte für chemische Substanzen" (www.dguv.de/ifa/gestis-limit-values) herangezogen.


Literatur

[1] Direktanzeigende Messgeräte: Anspruch und Wirklichkeit – ein Diskussionspapier. In: Gefahrstoffe 80 (2020) Nr. 10, 385-389.

[2] Beurteilung von Konzentrationsspitzen am Arbeitsplatz – eine Arbeitshilfe. In: Gefahrstoffe 83 (2023) Nr. 07-08, 131-142.

[3] TRGS 900: Arbeitsplatzgrenzwerte (06.05.2025).

[4] TRGS 910: Risikobezogenes Maßnahmenkonzept für Tätigkeiten mit krebserzeugenden Gefahrstoffen (20.03.2025).

[5] TRGS 402: Ermitteln und Beurteilen der Gefährdungen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen: Inhalative Exposition (11.09.2023).

[6] DIN EN IEC 62990-1:2023-12 Arbeitsplatzatmosphäre - Teil 1: Gasmessgeräte - Anforderungen an das Betriebsverhalten von Geräten für die Messung toxischer Gase (IEC 62990-1:2019, modifiziert + COR1:2019); Deutsche Fassung EN IEC 62990-1:2022 + A11:2022