Der Arbeitskreis Epoxidharze

Möglichkeiten zur Vermeidung epoxidharzbedingter Erkrankungen erarbeiten

Der Arbeitskreis Epoxidharze ist ein weitergeführtes Projekt der vom BMAS initiierten Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA). Verschiedene Akteure arbeiten seit 2007 an der sicheren Verwendung von Epoxidharzen.

Der Arbeitskreis Epoxidharze hat sich gegründet, um Möglichkeiten zur Vermeidung epoxidharzbedingter allergischer Hauterkrankungen zu erarbeiten, die in vielen Branchen ein Gesundheitsrisiko sind. Da sich Epoxidharze in der Regel nicht durch weniger gefährliche Stoffe ersetzen lassen, lag der Schwerpunkt zunächst auf der Verbesserung der technischen, organisatorischen und persönlichen Schutzmaßnahmen.

Technische Maßnahmen setzen vor allem bei der Gestaltung der Gebinde an: Zum Beispiel können die Komponenten in geeignet konstruierten Gebinden ohne Hautkontakt gemischt werden.

Organisatorische Maßnahmen wie die Berücksichtigung ausreichend langer Aushärtezeiten und saubere Werkzeuge können den Hautkontakt ebenfalls verhindern, genauso wie persönliche Schutzmaßnahmen: z. B. korrekt eingesetzte und geeignete Handschuhe, Schutzanzüge bzw. Schutzhosen, Schutzbrillen und Kopfbedeckungen.

Verschiedene Studien zeigen außerdem, dass der Umgang mit Chemikalien sicherer wird, wenn die Beschäftigten ausreichend auf die vom Produkt ausgehenden Gefahren hingewiesen wurden sowie konkrete und richtige Handhabungshinweise erhalten haben.

Der Arbeitskreis hat ein Bewertungssystem für Epoxidharz-Produkte erarbeitet, mit dem Kriterien für gut gestaltete Gebinde sowie für hilfreiche Informationen in den Technischen Merkblättern und Sicherheitsdatenblättern aufgestellt wurden. Hersteller können ihre Produkte anhand dieses Bewertungssystems verbessern und dann auf dieser Homepage genannt werden.

Ein weiteres Ergebnis des Arbeitskreises ist ein Prüfverfahren für die Beständigkeit von Chemikalienschutzhandschuhen gegenüber lösemittelfreien Epoxidharzen. Entsprechend geprüfte Handschuhe sind auf der Liste von Handschuhen für lösemittelfreie Epoxidharze zu finden.

In den letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass sensibilisierende Stoffe unterschiedliche sensibilisierende Wirkstärken besitzen können. Dies war ein Ergebnis des DGUV-Projekts "Ranking von Stoffen in Epoxidharzsystemen aufgrund ihrer sensibilisierenden Wirkstärke". Auch toxikologische Eigenschaften könnten demnach als Kriterien für weniger gefährliche Epoxidharze eine Rolle spielen. Durch die Auswahl von Inhaltstoffen mit geringer sensibilisierender Wirkstärke ließen sich weniger gefährliche Epoxidharzsysteme entwickeln und auf den Markt bringen.

An dem Arbeitskreis Epoxidharze beteiligen sich

  • Hersteller (Epoxy Europe, Deutsche Bauchemie e.V., Industrieverband Klebstoffe e.V.),
  • Anwender (Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz Maler),
  • Gewerkschaften (IG BAU)
  • Dermatologen (Informationsverbund Dermatologischer Kliniken),
  • Gesundheitspädagog*innen (iDerm/Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation an der Universität Osnabrück),
  • Behörden (Ländervertreter),
  • internationale Arbeitsschutzbehörden (AUVA) sowie
  • Unfallversicherungsträger.

Kontakt

E-Mail an den Arbeitskreis Epoxidharze: