Entwicklung und Prüfung eines Kurzzeittests zur Erfassung mutagener und kanzerogener Wirkungen von Chemikalien im gleichen Zellsystem zur Einsparung von Tierversuchen

Projekt-Nr. FFFF 0074

Status:

abgeschlossen 07/1995

Zielsetzung:

Die Bewertung von Gefahrstoffen ist komplexer, wenn ein mutagenes/kanzerogenes Potenzial vorliegt. Eine zuverlässige in-vitro-Untersuchung muss alle drei biologischen Endpunkte (Mutationen von Genen, Chromosomen, Genomen) erfassen. Die analytischen Möglichkeiten dafür sind hinsichtlich Praktikabilität und Empfindlichkeit optimierungsbedürftig und die eingeführten Gentoxizitäts-Tests erfassen bisher eine Aneuploidie-Induktion nicht. Ziel: Verbesserung der Prüfung und Bewertung von Gefahrstoffen; Verminderung/Vermeidung der dazu erforderlichen Tierversuche

Aktivitäten/Methoden:

Mikrokerntest mit Fibroblasten vom syrischen Goldhamsterembryo (SHE); (Weiter-) Entwicklung cytofluorometrischer Methoden zur Erfassung von Mikrokern-Induktion, unscheduled DNA-synthesis, Zelltransformation zu einer mikroskopischen Gesamtanalyse der Mikrokernentstehung in lebenden Zellen, die zwischen Mitosestörungen und clastogenen Effekten unterscheiden kann.

Ergebnisse:

Der mit der Untersuchung von ca. 90 Stoffen (davon 65 bekannte kanzerogene/nicht kanzerogene) validierte SHE-Mikrokerntest kann den in-vivo-Mikrokerntest (Maus-Knochenmark) ersetzen und bietet dazu entscheidene Vorteile: Keine exogene Metabolisierung erforderlich, hoher prädikativer Wert, relativ geringer Aufwand, automatisierbar, ausreichend exakt zur Feststellung von Dosis-Wirkungs-Beziehungen. Zur quantitativen Auswertung ist das DNA-Fluoreszenzverfahren am fixierten Präparat besser geeignet, als das cytofluorometrische Verfahren. Bei Untersuchungen mit Asbestfasern zeigte sich eine Asbestart- und Dosisabhängigkeit.

Stand:

02.08.2000

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Institut für Toxikologie der Universität Würzburg
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe

Schlagworte:

Krebserregende Stoffe, Gefährdungsbeurteilung, Messverfahren

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Mikrokerntest, gentoxische Substanzen