abgeschlossen 09/2014
Neben der Belastung durch Ganzkörper-Vibrationen (GKV) sind für beruflich fahrzeugführende Personen ungünstige Körperhaltungen (KH) und Lastenhandhabungen die wichtigsten physikalischen Belastungsfaktoren, die Rückenbeschwerden verursachen können. Aufgrund der Komplexität der Körperhaltungsmessungen hat keine epidemiologische Studie bisher die Kombinationswirkung der beiden GKV- und KH-Expositionen anhand quantitativer Daten untersucht. Mittlerweile ist durch den Fortschritt in der Sensortechnologie eine Messtechnik eingeführt, welche die quantitative Analyse der KH durch Messen von Körperwinkeln ermöglicht.
Diese Pilotstudie untersuchte mit dieser Messtechnik die Einwirkung der Kombinationsexpositionen von GKV und KH bezüglich der Gesundheitsbeschwerden v.a. im Bereich des unteren Rückens. Zusätzlich zu diesen Feldmessungen sind Befragungen und medizinischen Untersuchungen bei 102 beruflich fahrzeugführenden Personen durchgeführt worden. Zusätzliche Belastungsfaktoren wie Lastenhandhabung und psychosoziale Faktoren sind durch Fragebögen erfasst worden.
Für den Zusammenhang zwischen Expositionen und Rückenbeschwerden sind in diesem Projekt der Tagesexpositionswert A(8) und der Kennwert für die ungünstigen Körperhaltung (Zahl der Körperwinkel, deren Messwerte oft im nicht-neutralen Bereich liegen) als geeignete Messgrößen validiert worden. Individuelle und psychosoziale Faktoren haben in dieser Studie keinen signifikanten Einfluss gezeigt.
Die validierten Kennwerte für GKV und ungünstige KH haben sowohl als separate Variable in einem Modell, als auch als Kombination in einem Kennwert einen signifikanten schädigenden Einfluss in Bezug auf Rückenbeschwerden gezeigt.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Lärm/Vibrationen, Mechanische Gefährdungen
Schlagworte:Muskel-Skelett-Erkrankungen (außer Krebserkrankungen), Ergonomie, Prävention
Weitere Schlagworte zum Projekt:Ganzkörpervibration (GKV), Körperhaltung