Vergleichende gesundheitliche Bewertung von Epoxidharzsystemen unter Berücksichtigung sensibilisierender Wirkstärke

Projekt-Nr. FF-FP 0384

Status:

abgeschlossen 11/2016

Zielsetzung:

Das Forschungsprojekt beinhaltet die vergleichende gesundheitliche Bewertung von Inhaltsstoffen in Epoxidharzsystemen und eine aggregierte Bewertung von Epoxidharzgemischen mit Fokus auf deren (haut-)sensibilisierende Wirkstärke.

Ziel: Ausweisung von (geschätzten) Wirkstärken für die sensibilisierende Wirkung von möglichst vielen Inhaltsstoffen von Epoxidharzsystemen als Basis für mögliche Substitutionsentscheidungen.

Zielgruppen des Projekts: Hersteller und Anwender von Epoxidharzsystemen, Betriebsärztinnen und Betriebsärzte, Kontrollinstitutionen.

Aktivitäten/Methoden:

66 Einzelstoffe wurden in einem eigens entwickelten Rankingverfahren Wirkstärkekategorien zugeordnet. Basis für diese Zuordnung war eine umfassende Datenauswertung zu In-vivo-, In-vitro- und In-silico-Informationen aus der Literatur, die Erfassung von Humanerfahrungen zur Häufigkeit entsprechender Allergien, sowie die Veranlassung gezielter In-vivo- und In-vitro-Tests zur Ausfüllung von Datenlücken. In einem In-vivo Test (LLNA) wurden vier Härter und ein Reaktivverdünner getestet, in einem Test zur Proteinbindungsreaktion (DPRA, in vitro) wurden zehn Reaktivverdünner untersucht und in einem weiteren Test zur Keratinozytenaktivierung (KeratinoSens™, in vitro) wurden 16 Härter und vier Reaktivverdünner untersucht.

Ergebnisse:

Die Wirkstärke konnte nach zwei Hauptkategorien differenziert werden mit 44 von 66 Stoffen, die (tendenziell oder eindeutig oder aufgrund fehlender Informationen) als "stark sensibilisierend" gewertet werden. 22 von 66 Stoffen wurden entsprechend (tendenziell oder eindeutig) als "gering oder mäßig sensibilisierend" kategorisiert. Im Projekt wurde das Konzept für ein Epoxidharzinformationssystem (EIS) entwickelt, das a) eine ausführliche Liste mit Stoffcharakteristika zu Epoxidharzinhaltsstoffen enthält, b) Regeln zur Durchführung einer Gemischebewertung aufgrund sensibilisierender Wirkstärke beinhaltet, und c) Hintergrundinformationen zur Umsetzung eines verbesserten Arbeitsschutzes durch Vermeidung von Allergien durch Exposition gegenüber Epoxidharzprodukten bietet.

Stand:

21.03.2017

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • FoBiG GmbH
Branche(n):

Bauwirtschaft

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe

Schlagworte:

Allergisierende Stoffe, Chemische Arbeitsstoffe, Hauterkrankungen (außer Krebserkrankungen)

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Epoxidharz, verarbeitendes Gewerbe