Luftqualität an Büroarbeitsplätzen

Projekt-Nr. BIA 3080

Status:

abgeschlossen 03/2004

Zielsetzung:

Zur Beurteilung der Luftqualität in Innenräumen werden in der Regel (in Ermangelung von ausreichenden anderen Bewertungskriterien) Referenzwerte für ausgewählte typischerweise in diesen Räumen auftretende Gefahrstoffe oder Gefahrstoffgruppen herangezogen. Sie basierten auf älteren, umfangreichen Messungen der Gefahrstoffkonzentrationen in der Luft in Innenräumen (Umwelt-Survey), insbesondere im Wohnbereich. Die Emissionssituation von Gefahrstoffen (z. B. aus Baustoffen und Materialien) hat sich zwischenzeitlich z. T. wesentlich verändert, ebenso wie die zugehörigen Messmethoden. Neuere Einzeluntersuchungen belegen dies, wobei diese wiederum meist in belasteten Wohnräumen mit häufig unterschiedlichen Messmethoden gewonnen werden. Daraus folgte, dass für Innenraum-Arbeitsplätze keine abgestimmten Referenzwerte für die Luftqualität vorliegen und somit auch keine ausreichende Grundlage zu ihrer Beurteilung existiert.

Aktivitäten/Methoden:

Das Projekt hatte das Ziel, für Arbeitsplätze in Innenräumen ein Büro-Innenraum-Survey in Form von Referenzwerten für ausgewählte Gefahrstoffe zu erstellen. Hierfür wurden in Anlehnung an die VDI 4300 "Messen von Innenraumluftverunreinigungen: Allgemeine Aspekte der Messstrategie" und DIN ISO 16000 "Innenraumluftverunreinigungen" geeignete standardisierte Messverfahren entwickelt und für die Untersuchungen in den Büros, die den größten Teil aller Innenraum-Arbeitsplätze ausmachen, eingesetzt. So wurden flüchtige organische Stoffe (VOC, SVOC) auf Thermodesorptionsröhrchen (TENAX/TA) und Aldehyde bestimmt. Zusätzlich wurden die Kohlendioxid-Konzentrationen gemessen und z. T. die Luftwechselrate als weiterer wichtiger Parameter ermittelt. Aufgrund der Vielzahl der Messergebnisse war eine statistische Auswertung möglich. Aus dieser konnten typische Referenzwerte für diese Innenräume abgeleitet werden.

Ergebnisse:

Von Anfang 2001 bis Ende 2003 wurden von Berufsgenossenschaften und Mitgliedern des Bundesverbandes der Unfallkassen (BUK) in 213 Betrieben insgesamt 2 107 Innenraumluftmessungen in Büroräumen durchgeführt. Dabei wurden ausgewählte flüchtige organische Verbindungen (VOC), Aldehyde und Kohlendioxid mit einem, in Anlehnung an die VDI 4300 Blatt 6 entwickelten, vereinfachten standardisierten Messverfahren ermittelt. Die Ergebnisse liefern ein repräsentatives Bild über die heute an Büroarbeitsplätzen in Deutschland vorherrschenden Raumluftkonzentrationen. Auf der Basis der statistischen Auswertungen der Messergebnisse werden Referenzwerte vorgeschlagen, die im Sinne von Richt- und Zielwerten bei der Beurteilung der Innenraumluft an Büroarbeitsplätzen herangezogen werden können.

Weitere Informationen:

Stand:

15.09.2004

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz - BIA
  • BG-übergreifend
  • Bundesverband der Unfallkassen (BUK)
  • Gemeinde-Unfallversicherungsverband (GUVV)
  • Berufsgenossenschaft der Banken
  • Versicherungen
  • Verwaltungen
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren

Schlagworte:

Arbeitsumwelt (Belastungen, Gefährdungen, Expositionen, Risiken), Gesundheitliche Beeinträchtigungen und Störungen, Exposition

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Innenraum-Arbeitsplätze, Innenraumluft-Qualität, Gefahrstoffe, Referenzwerte, Büros, flüchtige organische Stoffe (VOC), halbflüchtige organische Stoffe (SVOC)

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