Messverfahren zur Bestimmung von Trichloramin

Projekt-Nr. BGIA 2062

Status:

abgeschlossen 12/2005

Zielsetzung:

Bei der Desinfektion mit Chlor in Schwimmbädern entsteht durch die Reaktion mit Harnstoff aus menschlichen Ausscheidungen als Nebenprodukt Trichloramin, für das in Frankreich bereits ein Grenzwert vorliegt. Trichloramin steht im Verdacht, Atemwegsbeschwerden zu verursachen. Auf Anregung der Berufsgenossenschaft der Gas-, Fernwärme- und Wasserwirtschaft (BGFW) und des Bundesverband der Unfallkassen (BUK) sollte daher ein Messverfahren zur Bestimmung von Trichloramin in Hallenschwimmbädern (öffentliche Bäder, Schulschwimmbäder sowie Gesundheitsbäder) entwickelt werden, um eine Beurteilung im Hinblick auf potenzielle Gefährdungen von Arbeitnehmern zu ermöglichen.

Aktivitäten/Methoden:

Ein ionenchromatographisches Analyseverfahren in Anlehnung an eine Methode des französischen Institut National de Recherche et de Sécurité (Métrologie des Polluants 007) sollte entwickelt werden. Die Probenahme erfolgte auf einem mit Natriumcarbonat/Arsentrioxid imprägnierten Glasfaserfilter. Durch eine Reaktion von Trichloramin mit Arsentrioxid wird Chlorid gebildet. Störstoffe wie Mono- und Dichloramin werden durch eine vorgeschaltete Kieselgel-Kartusche, imprägniert mit Sulfaminsäure, abgetrennt. Die Desorption des gebildeten Chlorids wurde mit Reinstwasser sowie nachfolgender Reinigung über OnGuard-Na-Kartuschen ausgeführt. Die Analyse wurde ionenchromatographisch mittels Leitfähigkeitsdetektion durchgeführt.

Ergebnisse:

Ein Messverfahren zur Bestimmung von Trichloramin in der Luft in Arbeitsbereichen wurde erarbeitet. Die Methode wurde gemäß den Anforderungen der DIN EN 482 "Arbeitsplatzatmosphäre - Allgemeine Anforderungen an Verfahren für Messung von chemischen Arbeitsstoffen" entwickelt und im Rahmen von Testmessungen in verschiedenen Schwimmbädern auf Eignung überprüft. Sie wurde in das Berufsgenossenschaftliche Messsystem Gefahrstoffe (BGMG) als Standardmessverfahren eingeführt und in der 36. Lieferung der BGIA-Arbeitsmappe des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz - BGIA veröffentlicht.

Weitere Informationen:

Stand:

08.05.2006

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz - BGIA
Branche(n):

Gesundheitswesen

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren

Schlagworte:

Chemische Arbeitsstoffe, Exposition, Messverfahren

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Messverfahren, Schwimmbäder, Chlorierung, Ionenchromatographie