Entwicklung von Mensch-System-Interaktionen für Risikobeurteilungen in virtueller Realität mit Betrachtung der softwareergonomischen Gestaltung

Autor: Christopher Braun

Hochschule: Hochschule Koblenz, Rhein-Ahr-Campus, Bachelorarbeit, 2018

Kurzfassung:

Risikobeurteilungen nach der Maschinenverordnung sind für Hersteller und für Betreiber von Maschinen relevant. Die Berufsgenossenschaft Nahrung und Gastgewerbe (BGN) führt Seminare zu Risikobeurteilungen durch. In einem Forschungsprojekt integriert das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) ein neues Modell eines Fertigungsausschnitts in virtueller Realität (VR) in ein bestehendes Qualifizierungsmodul. Seminarteilnehmer sollen in einer virtuellen Umgebung Risiken identifizieren und bewerten lernen sowie Maßnahmen zur Risikominderung auswählen und umsetzen können.

Vor diesem Hintergrund wurde in der Bachelorarbeit mithilfe des Softwaresystems Unity® in Kombination mit der HTC ViveTM ein Modell des industriellen Fertigungsausschnitts passend für das Qualifizierungsmodul entwickelt. Die Bearbeitung ordnete sich in ein Human-Factors-Konzept zur strukturierten Entwicklung virtueller Umgebungen (SDVE) ein. Ein Grundszenario für den Fertigungsprozess wurde nach Seminaranforderungen in VR modelliert. Aus den Aufgaben der Risikobeurteilung und dem Arbeitsprozess im Fertigungsausschnitt wurden weitere Anforderungen an die Modellierung der Aufgaben-, Interaktions- und Informationsschnittstelle in VR abgeleitet und programmiert (z. B. zur Fortbewegung im Szenario, Auswahl und Montage von Schutzeinrichtungen).

Für diese Arbeitsschritte wurden auch softwareergonomische Anforderungen der Gestaltung bezogen auf die Kompatibilität, Konsistenz und Transparenz in der Mensch-System-Interaktion ausgewählt und im virtuellen Fertigungsausschnitt für verschiedene Aktivitäten von Seminarteilnehmenden umgesetzt.