Epidemiologische Evidenz Quarz, Silikose und Lungenkrebs (III). "Extended Follow-up" der Chinesischen Quarzkohorte bis 2003

Projekt-Nr. IFA 1091

Status:

abgeschlossen 05/2011

Zielsetzung:

In Teilprojekt I (Projekt 0061 "Epidemiologische Evidenz Quarz, Silikose und Lungenkrebs (I)" des damaligen Berufgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz - BGIA) wurde eine Metaanalyse aus epidemiologischen Studienergebnissen erstellt und veröffentlicht. Die Studien wiesen darauf hin, dass das Lungenkrebsrisiko nur bei Beschäftigten erhöht ist, die quarzstaubexponiert sind und eine Silikose haben. Der Einfluss des Rauchens spielt hierbei eine große Rolle. In Teilprojekt II (Projekt 1074 "Epidemiologische Evidenz Quarz, Silikose und Lungenkrebs (II): Chinesische Kohortenstudie, Reanalyse") wurde das Lungenkrebsrisiko durch arbeitsbedingte Quarz-A-Staub-Exposition quantifiziert, indem die chinesische Kohortenstudie reanalysiert wurde. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass sich das erhöhte Lungenkrebsrisiko sehr wahrscheinlich durch andere arbeitsbedingte Gefahrstoffe (z. B. Arsen, Radon, polycyclische aromatische Kolenwasserstoffe, PAH) erklären lässt. In Teil III des Projekts wurde das Lebenszeitrisiko von Silikose in Bezug auf Quarz-A-Staub-Exposition quantifiziert.

Aktivitäten/Methoden:

Die Basisdaten dieser Kohorte für den follow-up-Zeitraum 1969-1994 wurden im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen National Cancer Institute (NCI), National Institut for Occupational Safety and Health (NIOSH) und dem Tongji Medical College erhoben und vom NCI finanziert. Das extended follow-up bis 2003 erfolgte vom IFA in Kooperation mit dem Tongji Medical College. Durch Validierung der Exposition gegenüber Quarz-A-Staub und relevanten Lebensstilfaktoren wurde die Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen Quarz und Silikose auf der Basis verbesserter Expositionsdaten neu ermittelt.

Ergebnisse:

Im Rahmen dieses Projekts wird zum ersten Mal eine Änderung der Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen Quarz-A-Staub-Exposition und Silikoseinzidenz über die Zeit ermittelt. Die Studie zeigt, dass die Effekte von Quarz nicht nur von der Dosis, sondern auch von verschiedenen Kombinationen der Langzeitdurchschnitts- bzw. höchsten Expositionen abhängig sind. Bei der Interpretation der Risikomaße muss darauf geachtet werden, dass verschiedene Staaten unterschiedliche Messstrategien für die Staubmessungen verwenden, die nicht immer miteinander vergleichbar sind. Die Dosis-Wirkungs-Beziehung zeigt ein zusätzliches Lebenszeitrisiko für Silikose von einer zusätzlichen Erkrankung pro 1000 Exponierten bei einer Quarz-A-Staub-Expositionen bis max. 0,1 mg/m³ (sowohl Langzeitdurchschnitts- als auch kurzzeitige Exposition nach deutscher Messstrategie).

Stand:

18.05.2017

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
  • Tongji Medical College (Wuhan, China)
  • ENVIRON (USA)
  • Institut für Gefahrstoffforschung (IGF)
  • National Cancer Institute (NCI)
  • National Institut for Occupational Safety and Health (NIOSH)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Gefahrstoffe, -Verschiedenes-

Schlagworte:

Epidemiologie, Krebserregende Stoffe, Arbeitsumwelt (Belastungen, Gefährdungen, Expositionen, Risiken)

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Quarz, Exposition, Silikose, Lungenkrebs, Epidemiologie, Dosis-Wirkungs-Beziehung

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