Sicherer Schulweg durch sichtbare Kleidung, Schulranzen und -taschen für Kinder und Jugendliche

Projekt-Nr. IFA 5143

Status:

abgeschlossen 12/2019

Zielsetzung:

Das Internetportal "Sichere Schule" enthält Informationen, wie Schulen ihren Alltag sicher gestalten und betreiben können. Die Plattform bietet jedoch bislang keine Informationen zur Sichtbarkeit der Kinder auf Schulwegen. Dies ist relevant, da die Unfallzahlen von 2015 für Schulwegunfälle eine leicht steigende Tendenz gegenüber dem Vorjahr zeigen.

Kinder und Jugendliche sind besonders in den Herbst- und Wintermonaten für andere Verkehrsteilnehmer schlecht sichtbar. Hinzu kommt, dass gerade Kinder und Jugendliche durch Benutzung von Smartphone und Kopfhörern zusätzlich abgelenkt sind und dadurch das Verkehrsgeschehen unzureichend wahrnehmen.

Mit diesem Projekt wurde der aktuelle Wissensstand ermittelt und im Hinblick auf die Zielgruppe (Lehrer, Eltern, Schüler, Unfallkassen, Sicherheitsfachkräfte) ausgewertet und aufbereitet. Fakten, Informationen und Textbausteine werden u. a. für das Internet-Portal "Sichere-Schule" in Form eines Abschlussberichtes zusammengefasst und den Unfallversicherungsträgern (UVT) – in erster Linie den Unfallkassen – zur medialen Aufbereitung bereitgestellt.

Aktivitäten/Methoden:

Es fanden zwischen 2017 und 2019 mehrere Projekttreffen mit Vertretern aus dem Fachbereich Bildungseinrichtungen, der Unfallkassen, der Kommission Arbeitsschutz und Normung (KAN), der DGUV und dem IFA statt. So u. a. im Juli 2017 zum dem Thema "Frühes Lernen, bessere Sichtbarkeit, Gute Prävention“. Im Rahmen dieser Treffen wurden nochmals die Ziele des Projektes im Hinblick auf die Zielgruppe, die zu erstellenden Inhalte und Informationen (z. B. für Schulranzen und sichtbare Kleidung) und der Materialentwicklung präzisiert. Für die Verbreitung dieser Informationen eignen sich aus Sicht der Initiatoren und Teilnehmer das Internetportal www.sichere-schule.de und die Erstellung von Flyern.

Im Rahmen des Projektes wurden mehrere Feld- und Laboruntersuchungen an hochsichtbaren Materialien und Produkten durchgeführt. Diese betrafen die Sichtbarkeit verschiedener fluoreszierender Farben von Schulranzen, Bekleidung und Warnzubehör. Käuflich erworbene Kinderkleidung und Zubehör wurden gemäß bestehender Normanforderungen für hochsichtbare Bekleidung und Zubehör modifiziert und die Wahrnehmung dieser Produkte bei verschiedenen Lichtverhältnissen untersucht.

Bisherige Ergebnisse aus Feldversuchen, Laboruntersuchungen, Gremientätigkeit und Literaturrecherchen wurden zusammentragen, auswertet und mit Blick auf die Zielgruppen wie z. B. Lehrkräfte, Eltern, Schüler, Unfallkassen, Sicherheitsfachkräfte usw. aufbereitet.

Ergebnisse:

Im Rahmen des Projektes wurden verschiedene Informationen wie Marktanalysen, Informationen zum Unfallgeschehen, zu Unfallzahlen und zu Schulwegeunfällen, aber auch zum Trageverhalten von sichtbarer Kleidung über einen Beobachtungszeitraum von 2010 bis zur Gegenwart gesammelt. Marktrecherchen ergaben, dass bevorzugt dunkle Kleidung getragen wird und das Angebot von leuchtender Kleidung sehr gering ist. Retroflektierende und fluoreszierende Kleidung wird vorzugsweise im Sportbereich und dann oft nur zu hohen Preisen angeboten. Anbieter werben zwar mit guter Sichtbarkeit, die Wirksamkeit ist aber im Vergleich, z. B. zu Warnwesten, sehr gering. Zubehör wie beispielsweise Sportbeutel und Taschen sind vorwiegend in dunklen Farben gehalten.

Die deutsche Norm für Schulranzen (DIN 58124) mit einer höheren zulässigen Vielfalt an fluoreszierenden Farben ist 2018 erschienen, aber das Angebot genormter Schulranzen ist trotzdem rückläufig.

Dem DGUV Portal wird Bild- und Videomaterial bereitgestellt. Diese zeigen u. a. Szenarien mit Kindern oder Schaufensterpuppen, die Kleidung mit hoher Sichtbarkeit tragen (Warnwesten und Schulranzen, die der Norm entsprechen) oder die dunkle Kleidung mit geringer Sichtbarkeit tragen. Des Weiteren wurden Textbausteine erstellt, wie z. B. "Die Sichtbarkeit von Personen im Straßenverkehr wird erhöht durch retroreflektierende und fluoreszierende Bestandteile auf der Kleidung und auf Zubehör".

Das Sachgebiet Verkehrssicherheit wird möglicherweise im Fachbereich Bildungseinrichtungen ein eigenes Projekt initiieren, welches auf den Inhalten des IFA-Projektes aufsetzt. Die Versuchspersonen sind Schüler aller Altersgruppen, im Fokus stehen aber Kinder vom Kita-Alter bis zur 6. Klasse. Die Ansprechpartner (Zielgruppe) sollen Eltern, Erzieher/-innen und Lehrer/-innen sein. Die Inhalte werden mit der Abteilung Kommunikation der DGUV abgestimmt und danach über das Portal www.sichere-schule.de sowie über DGUV Informationen und Fachzeitschriften verbreitet.

Dieses Projekt könnte im Hinblick auf die Erstellung eines Bausteins für den Fachunterricht Physik zu den Themen Retroreflexion und fluoreszierende Farben erweitert werden.

Stand:

21.04.2020

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
  • UK NRW Fachbereich Bildungseinrichtungen
Branche(n):

Bildung, Wissenschaft

Gefährdungsart(en):

-Verschiedenes-

Schlagworte:

Unfallverhütung, Verkehrsunfälle

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Unfallverhütung, Gefährdung im Straßenverkehr, Sichtbarkeit im Straßenverkehr bei allen Sichtverhältnissen, sichtbare Kleidung, Schulranzen und -taschen bei mittlerem Risiko (DIN EN ISO 20471: 2017, Anhang A)

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