Geräuscherstellung für einen BAuA-Hörversuch aus realen Arbeitsplatzaufzeichnungen

Projekt-Nr. IFA 4242

Status:

abgeschlossen 02/2021

Zielsetzung:

Im Projekt „Einfluss der akustischen Arbeitsumgebung auf die Leseleistung und das Wohlbefinden von Beschäftigten“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) wird die Wirkung verschiedener realitätsnaher Geräusche auf die Leseleistung, das Wohlbefinden sowie auf die kognitive Leistungsfähigkeit im Arbeitsumfeld überprüft. Dabei müssen die Versuchspersonen in Anwesenheit von Geräuschen eine Korrekturleseaufgabe und weitere kognitiv anspruchsvolle Aufgaben lösen. Der Einfluss des Geräuschs auf die Leistungsfähigkeit wird untersucht. Zusätzlich geben die Versuchspersonen Auskunft über die empfundene Anstrengung. Die BAuA benötigt für diese Versuche Geräusche aus dem realen Arbeitskontext, die die Versuchspersonen über die akustische Darbietung in die auditive Szene versetzen. Solche Geräusche sind an der BAuA nicht verfügbar. Daher wurde von der BAuA angefragt, ob aus den beim IFA vorhandenen Geräuschaufzeichnungen von Arbeitsumgebungen solche Geräusche verfügbar sind, um daraus geeignete auditive Szenen zusammenzustellen.

Aktivitäten/Methoden:

Das IFA verfügt über Geräuschaufnahmen von realen Arbeitsplätzen. Die Aufnahmen wurden gehörgerecht mit einem speziellen Kunstkopf binaural aufgezeichnet. Durch diese Methode können Geräusche gehörgerecht und auditiv immersiv wiedergegeben werden. Die Weiterverarbeitung der Audiosignale mit spezieller Filterung für die Wiedergabe erfolgte in einer gesonderten Software. In Zusammenarbeit mit der BAuA erfolgte eine Auswahl der für einen Einsatz im BAuA-Projekt F2427 geeigneten Geräusche. Hierbei sollte es sich vorzugsweise um Geräusche aus Mehrpersonenbüros sowie der Einzelhandelsbranche handeln. Die Geräusche bedurften aufgrund des gewählten Hörversuchsdesigns einer Länge von mindestens 20 Minuten. Daher wurden aus den ausgewählten Gesamtgeräuschen gekürzte Audioausschnitte gewählt, welche insbesondere die Anonymität des Unternehmens und einzelner Personen gewährleisten. Die ausgewählten und der Anonymität entsprechenden Audiosequenzen wurden zur gehörgerechten Wiedergabe bearbeitet. Die Audiosignalverarbeitung wurde dokumentiert. Abschließend erfolgte eine Kalibrierung des Wiedergabeequipments am Versuchsstandort. Die Versuchsgeräusche wurden durch Filterung und Kalibrierung für das jeweilige Wiedergabeequipment angepasst.

Durch die Kooperation werden für die Lärmwirkungsforschung relevante Ergebnisse geteilt. Die Kenntnisse zum Hörversuchsdesign, den Arbeitsaufgaben und der Geräuschbearbeitung und -gestaltung können in weiteren IFA Versuchen Anwendung finden.

Ergebnisse:

Passende Geräusche aus dem Büro- und Einzelhandelskontext wurden für den Hörversuch ausgewählt und in einem iterativen Prozess für die Wiedergabe vor Ort angepasst. Die Geräusche wurden hinsichtlich ihrer akustischen Eigenschaften charakterisiert und können mit den Ergebnissen des Hörversuchs in Verbindung gebracht werden. Dabei können Einflüsse unterschiedlicher Geräuschcharakter auf die präsentierten Arbeitsaufgaben wie die Leseleistung und die kognitive Leistungsfähigkeit untersucht werden. Die gewonnenen Erkenntnisse zur Anpassung und Charakterisierung der Geräusche sowie zur allgemeinen Hörversuchsmethodik finden Eingang in zukünftige Hörversuche des IFA.

Die Versuchsreihe an der BAuA ist noch nicht abgeschlossen, da sich pandemiebedingt nur wenige Probanden zur Studie zurückmelden.

Stand:

14.04.2021

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
  • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Lärm/Vibrationen

Schlagworte:

Belastung, Beanspruchung, Lärm

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Hörversuch, Lärm, binaural, gehörgerecht, Arbeitsumgebung, Wiedergabe, extra-aural

Kontakt

Weitere Informationen