Schwingungsbelastung der Fahrer von Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeugen

Projekt-Nr. IFA 4162

Status:

abgeschlossen 01/2014

Zielsetzung:

Um für Fahrer von Lastkraftwagen eine Gefährdungsbeurteilung durchführen zu können, muss ihre Schwingungsbelastung auf dem Fahrersitz bekannt sein. Mit dieser Kenntnis lassen sich Arbeitsplätze mit und ohne Gesundheitsgefährdung durch Ganzkörper-Schwingungen voneinander abgrenzen und es können Präventionsmaßnahmen abgeleitet werden, wie etwa die Auswahl geeigneter schwingungsmindernder Sitze. Hierfür sind die Kenntnis der frequenzbewerteten Beschleunigungen am Sitzmontagepunkt und auf dem Sitz wichtig und auch die Verteilung der Schwingungsbelastungswerte über der Anregungsfrequenz.

Aktivitäten/Methoden:

Im Laufe des Projektes wurde die Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution als weiterer Kooperationspartner gewonnen. In Absprache mit den beteiligten Unfallversicherungsträgern konzentrierten sich die Messungen auf Fahrzeuge, deren Gesamtgewicht (mit Anhänger) in einem Bereich von 20 bis 40 t lag. Insgesamt wurde die Schwingungsbelastung beim Fahren von 15 Sattelkraftfahrzeugen und 34 Lastkraftwagen in 22 Betrieben gemessen. Die Fahrzeuge stammten von verschiedenen Herstellern und hatten unterschiedliche Aufbauten. Neben der Belastung der Fahrer und Beifahrer auf der Sitzfläche wurden auch die Schwingungsanregungen an den Sitzmontagepunkten der Fahrer- und Beifahrersitze gemessen sowie stichprobenartig auch die Körperhaltung der Fahrer während der Schwingungseinwirkung.

Die beteiligten Betriebe wurden von ihren Unfallversicherungsträgern über die Belastungen ihrer Fahrer informiert, sodass sie diese Information für die Gefährdungsbeurteilung verwenden konnten.

Ergebnisse:

Die Belastungen lagen bei Fahrten bis acht Stunden unterhalb des Auslösewertes der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung, sowohl auf den Fahrer- als auch auf den Beifahrersitzen. Damit sind nach der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung auch Belastungen denkbar, bei denen Fahrer und Beifahrer die Plätze tauschen und länger als acht Stunden vibrationsexponiert sind, ohne dass weitere Maßnahmen erforderlich wären.

Die Ergebnisse werden nach ihrer Publikation auch für die Normungsarbeit im Bereich der Dämpfungsprüfung von Fahrersitzen verfügbar gemacht.

Stand:

08.12.2014

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
  • Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution (BGHW)
Branche(n):

Verkehr

Gefährdungsart(en):

Lärm/Vibrationen

Schlagworte:

Belastung, Transport und Verkehr, Vibration

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Ganzkörper-Schwingungen, Warentransport, Gütertransport, Lastkraftwagen, Sattelkraftfahrzeuge, Fahrer, betriebsübliche Belastung, Fahrersitz

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