Entwicklung und Evaluation technischer Lösungen zur Vermeidung von Personenanfahrunfällen durch Gabelstapler

Projekt-Nr. FF-FP 0235

Status:

abgeschlossen 07/2006

Zielsetzung:

Erstellen von Konzepten zur Unfallvermeidung durch:
- konstruktive Maßnahmen
- optimieren von Abläufen (organisatorische Maßnahmen)
- Evaluation eines Warnsystems

Aktivitäten/Methoden:

- Analyse der tödlichen Unfälle von 1993 bis 2003 und Klassifizierung in verschiedene Unfalltypen
- Herausstellen der Unfallursachen zum Erstellen von Konzepten
- Animation der Unfalltypen zur Darstellung von konstruktiven Maßnahmen und Verbesserungen
- Erstellen einer Tabelle mit verschiedenen Sensoren und Auswerten ihrer Stärken und Schwächen
- Aufbau der Sensoren zur Untersuchung von möglichen Kombinationen als Grundlage eines Warnkonzeptes
- Erarbeiten von Warnkonzepten

Ergebnisse:

Die Erfassung der Unfallzahlen ergab, dass jedes Jahr in Deutschland sechs Personen durch Anfahrunfälle mit Gabelstaplern tödlich verunglücken. Durch ungesicherte Fahrzeuge sterben jährlich eine bis zwei Personen. Dieser Unfalltyp kann durch einfache konstruktive und sensorische Systeme vermieden werden.
Nach Auswertung der Unfälle und einer genauen Analyse der Unfallhergänge konnten Unfallschwerpunkte definiert werden. Das überraschende Ergebnis war, dass die meisten Unfälle in der Vorwärtsfahrt geschehen und nicht, wie vermutet, während der Rückwährtsfahrt. Es konnte auch nicht ermittelt werden, dass die Fahrzeuge mit voller Last fahren. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Sicht des Fahrers auf einem Gabelstapler durch den konstruktiven Aufbau der Fahrzeuge sehr eingeschränkt wird. Der Fahrer braucht zur Erkennung seines Umfeldes und zur Verhinderung von Unfällen konstruktive, organisatorische und sensorische Unterstützung.
Aus den Berichten über die Unfallhergänge konnten Gefahrenbereiche um das Fahrzeug definiert werden. Es wurde ein Gefahrenbereich von ca. zehn Meter vor und hinter dem Fahrzeug definiert. Beim Be- und Entladen von z. B. LKWs wird als Grundlage zur Bestimmung des Gefahrenbereiches der Wendekreisradius ausgewählt.
Ein sensorisches System muss in der Lage sein, die definierten Gefahrenbereiche zu überwachen, sich der Geschwindigkeit des Fahrzeuges anzupassen, es muss schnell genug reagieren können und es muss eine Person von einem Gegenstand unterscheiden können, um ständige Fehlalarme zu vermeiden. Eine mögliche Lösung kann nur durch Kombination von Sensoren realisiert werden. Die Eigenschaften wurden als Anforderungen in einem Pflichtenheft aufgestellt.
Radarsensoren in Kombination mit passiven Infrarotsensoren erscheinen demnach am geeignetsten. Die Kombination erfüllt alle Kriterien; sie ist kostengünstig, erfasst alle Bereiche, ist flexibel einstellbar und kann schnell genug reagieren.

Stand:

17.06.2009

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Universität Duisburg-Essen
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Mechanische Gefährdungen

Schlagworte:

Arbeitsunfall, Unfallverhütung, Unfallgefahr

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Flurförderzeuge, Gabelstapler, Anfahrunfälle, Warnkonzepte