Qualität in der Prävention - Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Präventionsdienstleistungen der gewerblichen Berufsgenossenschaften - Teilprojekt 5: Präventionsbilanz

Projekt-Nr. FF-FP 02305

Status:

abgeschlossen 12/2008

Zielsetzung:

Unternehmen "investieren" in betriebliche Präventionsarbeit. Der Begriff "Betriebliche Präventionsarbeit" wird hierbei im Sinne von Präventionsmaßnahmen zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz verstanden. Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und zum
Gesundheitsschutz sollen unmittelbar sicherheits- und gesundheitswidrige Verhaltensweisen, möglicherweise entstehende Gefährdungen sowie daraus resultierende Unfälle und Erkrankungen vermeiden. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf die Beschäftigten, sondern mittelbar auch auf die Produktivität und den betriebswirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen aus.

In einer Voruntersuchung sollten zur Orientierung die grundlegenden unmittelbaren und mittelbaren Wirkungen der betrieblichen Präventionsarbeit herausgefunden werden. Hierzu reicht eine nichtmonetäre Darstellung aus. Die anschließend durchgeführte Hauptuntersuchung baute auf den Erkenntnissen der Voruntersuchung auf, verfolgte jedoch das weitergehende Ziel der Monetarisierung des Präventionserfolgs.

Aktivitäten/Methoden:

Die als Befragung konzipierte Voruntersuchung ermittelte, wie Unternehmen ihre Präventionsarbeit einschätzen.
Inhaltliche Schwerpunkte des Fragebogens:

- Beurteilung der Stärke des Einflusses der betrieblichen Präventionsarbeit in den einzelnen Funktionsbereichen des Unternehmens,
- Stellungnahme der Unternehmen zu unmittelbaren und mittelbaren Präventionserfolgen,
- Beurteilung der gegenwärtigen Präventionsarbeit im Unternehmen.

Anfang des Jahres 2007 wurden insgesamt 390 Datensätze in Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik (BGFE), Köln, erhoben. Die Befragten setzen sich wie folgt zusammen: 64 % Sicherheitsfachkräfte, 24 % Mitarbeiter/innen (ohne Zugehörigkeit zu einer der anderen Gruppen), 6 % Sicherheitsbeauftragte, 5 % Betriebsratsmitglieder, 1 % Unternehmer/innen. Sie kommen aus folgenden Bereichen: 
73 % Industrie, 18 % Montage, 9 % Handwerk.

Ergebnisse:

Der Einfluss der betrieblichen Präventionsarbeit ist in den Bereichen Transport und Lagerung am stärksten. Betriebliche Präventionsarbeit führt vor allen Dingen zu einer Reduzierung sicherheitswidriger Verhaltensweisen und Unfällen. Präventionsarbeit ist insbesondere für die Erhöhung des Gefährdungsbewusstseins bedeutend. Fast 75 % aller befragten Unternehmen bewerten die Präventionsarbeit mit sehr gut und gut. 53 % der befragten Unternehmen gehen bei zusätzlichen Investitionen in Präventionsarbeit von konstanten betrieblichen Kosten aus. Die Präventionsnutzen-Präventionskosten-Verhältnisse wurden nach unterschiedlichen statistischen Verfahren berechnet. Sie kennzeichnen den Return on Prevention. Der abgerundete Mittelwert beträgt 1,6.

Der Return on Prevention drückt in abstrakter Weise ein ökonomisches Erfolgspotenzial aus. Die der Untersuchung zugrunde liegende Positivauswahl der Unternehmen fördert die Repräsentativität des errechneten Werts. Unternehmen, die Präventionsarbeit im betrieblichen Zielsystem mehr oder weniger deutlich verankern, erkennen den Erfolgsbeitrag von Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz. Für Unternehmen, die bislang wenig in Präventionsarbeit "investieren", dürfte der Return on Prevention tendenziell eher höher ausfallen.

Stand:

19.05.2010

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Institut Arbeit und Gesundheit - BGAG
  • Universiät Gießen
  • Unfallversicherungsträger
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefährdungsübergreifende Fragestellungen

Schlagworte:

Prävention, Evaluation

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Präventionsbilanz, Qualität in der Prävention

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