Digitale Lehr-Lern-Szenarien zur Unfallprävention im Schulsport - Ein Präventionsprojekt zur Weiterentwicklung der Sportlehrerbildung

Projekt-Nr. FF-FP 0450

Status:

laufend

Zielsetzung:

Das Verbundvorhaben "Digitale Lehr-Lern-Szenarien zur Unfallprävention im Schulsport - Ein Präventionsprojekt zur Weiterentwicklung der Sportlehrerbildung" besteht aus den Teilprojekten:

  • A: Pädagogisch Didaktisches Teilprojekt der Universität Leipzig
  • B: Gesundheitspsychologisches Teilprojekt der Universität Potsdam

Im Lebensraum Schule im Allgemeinen und dem Schulsport (schulischer/außerschulischer Sportunterricht) im Speziellen ereignet sich ein Großteil der von den Trägern der gesetzlichen Unfallkassen jährlich registrierten 1,3 Millionen Schülerunfälle. Mit über 500 000 registrierten und entschädigten Fällen befinden sich Schülerunfälle auf einem hohen Niveau. Aufgabe der gesetzlichen Unfallkassen ist es nach § 1 SGB VII in diesem Zusammenhang mit allen geeigneten Mitteln Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten sowie arbeitsbedingte Gesundheitsgefährdungen zu verhüten. Damit fällt der Blick auf die Qualifizierung der im Fach Sport unterrichtenden Lehrkräfte im Rahmen der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Unterschiedliche Befunde verweisen bundesweit auf Defizite in der Fort- und Weiterbildungsstruktur von Sportlehrkräften, die dringend zur Sicherung und Erweiterung des Professionswissens von Sportlehrkräften beitragen sollen.

Gemäß der Kultusministerkonferenz (KMK)-Position, dass ein sicherer Schulsport von qualifizierten Sportlehrkräften durchgeführt wird, unter Einbezug der bundesweiten empirischen Befunde zu den Schülerunfällen im Schulsport (Unterschiede zwischen Schulformen, Geschlecht, Regionen, Alterskohorten usw.) sowie den bereits bestehenden Materialien und Strategien zur schulischen Unfallprävention, soll unter Berücksichtigung der pädagogisch-didaktischen sowie der gesundheitspsychologischen Expertise der Antragsteller eine technikunterstützte Lehr-Lern-Umgebung entwickelt werden, welche als Instrument zur schulsportbezogenen Unfallprävention in der Aus-, Fort- und Weiterbildung der im Fach Sport unterrichtenden Lehrkräfte Verwendung findet. Grundlage des Vorhabens bildet die Forschungshypothese, dass durch eine technikunterstützte Lehr-Lern-Umgebung in stärkerem Maße als bisher unfallpräventive und sicherheitsbezogene Kompetenzen von den im Fach unterrichtenden Lehrkräften erworben werden.

Aktivitäten/Methoden:

Das Vorgehen folgt einem integrativ-interdisziplinären Ansatz, der durch ein mixed-method-Design geprägt ist. Im Rahmen einer Dokumentenanalyse sollen die Inhaltskataloge aller der Universitäten hinsichtlich der Regelwerke der Unfallversicherungsträger untersucht werden, die in die Sportlehrerbildung involviert sind. Ausgehend davon sollen die Inhalte der analysierten Bildungsangebote (unter Beachtung menschzentrierter Vorgehensmodelle) digital aufbereitet (u. a. Videovignetten/Legevideos) und in einen noch zu konzipierenden webbasierten Selbstlernkurs (unter Beachtung der Bundeslandspezifika hinsichtlich Lern-Management-Systemen) mit dem Schwerpunkt der Unfallprävention im Schulsport integriert, zur Sicherung der Nachhaltigkeit mit entsprechenden Evaluationsheuristiken verknüpft und in die Lehrerbildung überführt werden. Dieser Prozess wird durch eine formative Evaluation begleitet.

Auf Basis einer kontextangepassten Transferstrategie (nach Stakeholderkonsultationen in den Bundesländern) sowie den Ergebnissen der formativen Evaluation ist im Rahmen der Transferkatalyse zu erwarten, dass in stärkerem Maße als bisher sicherheitsbezogene Kompetenzen auf Seiten der im Fach Sport unterrichtenden Lehrkräften erworben und gefestigt werden. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet der webbasierte Selbstlernkurs, der durch die Nutzung der Evaluationsheuristiken "von unten", d. h. unter frühzeitigem Einbezug der betreffenden Akteure, einen wertvollen und nachhaltig ausgerichteten Präventionsansatz bildet. Der webbasierte Selbstlernkurs suspendiert dabei jedoch nicht die bereits bestehenden Lehrhilfen und Broschüren, Informationsmedien und Handreichungen, sondern erhöht ihren Wirkungsgrad durch eine nutzerorientierte Integration und Synthese.

Stand:

05.03.2021

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Universität Leipzig
  • Universität Potsdam
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Qualifizierung/Aus- und Weiterbildung

Schlagworte:

Unfallverhütung, Qualifizierung, Ausbildung, Didaktik etc.

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Digitale Lehr-Lern-Szenarien, Schulsport, Sportlehrerbildung