Schwingungsmindernde Sitze für Obusse und Niederflurbusse

Projekt-Nr. BIA 4089

Status:

abgeschlossen 02/2000

Zielsetzung:

Im Zusammenhang mit der Neubeschaffung von Obussen sollte geprüft werden, ob Polstersitze, herkömmliche Schwingsitze oder Schwingsitze nach dem Lastenheft des abgeschlossenen Verbundprojektes "Fahrerarbeitsplatz im Linienbus" der Berufsgenossenschaft der Straßen-, U-Bahnen und Eisenbahnen für diese Fahrzeugart geeignet sind.

Aktivitäten/Methoden:

Auf Initiative der Berufsgenossenschaft der Straßen-, U- Bahnen und Eisenbahnen wurde die Schwingungsbelastung des Fahrers auf einem Polstersitz in Form eines Schwingsitzes mit blockiertem Schwingteil und auf einem funktionstüchtigen Schwingsitz in zwei baugleichen Obussen auf der gleichen Fahrstrecke gemessen. Um abzuklären, ob der Charakter der Schwingungen durch die unterschiedlichen Fahrwerke von neuen Obussen und Niederflurbussen vergleichbar oder wesentlich verschieden ist, wurden drei baugleiche Niederflurbusse in die Untersuchung einbezogen. Dabei wurden zusätzlich Fahrersitze untersucht, die die Anforderungen des Lastenheftes des abgeschlossenen Verbundprojektes "Fahrerarbeitsplatz im Linienbus" der Berufsgenossenschaft der Straßen-, U-Bahnen und Eisenbahnen erfüllen. Gemessen wurde in allen Fahrzeugen die Schwingungsbelastung am Sitzmontagepunkt (Chassis) und auf dem Sitz in den drei Schwingungsrichtungen Rücken-Brust, Schulter-Schulter und Wirbelsäule des sitzenden Fahrers.

Ergebnisse:

Obus und Niederflurbus sind hinsichtlich des Charakters ihrer Schwingungen vergleichbar. Die größte Schwingungsminderung erzielt in jedem Fall ein Schwingsitz, der die Forderungen des Lastenheftes des Verbundprojektes "Fahrerarbeitsplatz im Linienbus" erfüllt. Eine weiche Dämpfereinstellung des Schwingsitzes ist schwingungstechnisch günstiger als eine härtere Dämpfereinstellung, die vom Fahrer wegen des "besseren Fahrzeugkontaktes" bevorzugt wird. Ältere Schwingsitze mit höherer Resonanzfrequenz und härterer Dämpfung sind starren Polstersitzen in Bezug auf die Schwingungsminderung kaum überlegen. Gelegentlich auftretende harte Einzelstöße werden jedoch von Schwingsitzen deutlich besser abgefedert, deshalb sind Schwingsitze in jedem Fall Polstersitzen ohne Schwingteil vorzuziehen.

Weitere Informationen:

Stand:

01.08.2000

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitssicherheit - BIA
Branche(n):

Verkehr

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Erkrankungen, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Lärm/Vibrationen

Schlagworte:

Vibration, Schutzmaßnahme, Gefährdungsbeurteilung

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Obus, Niederflurbus, Fahrerarbeitsplatz, Fahrersitz, Ganzkörper-Schwingungen, Sitzauswahl

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