Verfahren zur Prüfung der Vibrationsemission mobiler Maschinen unter Nutzung natürlicher Prüfstrecken

Projekt-Nr. BIA 4069

Status:

abgeschlossen 12/1997

Zielsetzung:

Nach der Europäischen Maschinenrichtlinie ist für mobile Maschinen die Vibrationsemission an den folgenden Vibrationsemissionspunkten zu bestimmen: Sitz, Stellelemente bzw. Steuerrad, gegebenenfalls auch Standfläche des Bedieners. Ziel des Verbundprojektes war es, hierzu ein Prüfverfahren zu entwickeln, bei dem die mobilen Maschinen über natürlich vorhandene Prüfstrecken bewegt werden. Wesentliche Ursachen der Vibrationsemission sind die Mobilität der Maschine und der Untergrund.

Aktivitäten/Methoden:

Im Rahmen des Verbundprojektes ermittelten drei Projektpartner die Ganzkörper- und die Hand-Arm-Vibrationsemission verschiedener Maschinen auf unterschiedlichen Prüfstrecken. Das Berufsgenossenschaftliche Institut für Arbeitssicherheit - BIA ermittelte am Fahrerarbeitsplatz von zwei unterschiedlich großen Flugzeugschleppern die Ganzkörper- und Hand-Arm-Vibrationsemission (bewertete Schwingbeschleunigung) auf drei verschiedenen Prüfstrecken bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Für eine große Straßenfräse wurden die bewerteten Beschleunigungen für unterschiedliche Fräsbedingungen in Asphalt, für eine kleine Straßenfräse in Asphalt und Beton gemessen. Ingemansson Technology AB (Schweden) bestimmte die Ganzkörper- und die Hand-Arm-Vibrationsemission von vier Erdbaumaschinen (Radlader und Dumper) und fünf Bodenverdichtern auf verschiedenen Teststrecken mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Das Österreichische Forschungs- und Prüfzentrum ermittelte die Ganzkörper- und die Hand-Arm-Vibrationsemission von zwei landwirtschaftlichen Schleppern, zwei kleinen Dumpern und zwei Pistenraupen. Zusätzlich wurden die Sitzeigenschaften von zwei Sitzen unter betrieblichen Einsatzbedingungen mit Ergebnissen aus genormten Sitzprüfungen im Labor verglichen.

Ergebnisse:

Natürliche Teststrecken sind grundsätzlich geeignet, um die Vibrationsemission mobiler Maschinen nach der Europäischen Maschinenrichtlinie zu bestimmen. Voraussetzung ist die Überprüfung einer definierten Schwingungsanregung in einem der Anregungsquelle nahen Kontrollpunkt (z.B. Radlagergehäuse, Frästrommellager). Auf diese Weise lassen sich auch ungeeignete extreme Teststrecken ausschließen. Die Ergebnisse der Prüfungen von Sitzen im Labor nach Normbedingungen und von Messungen im betrieblichen Einsatz können sich je nach Frequenzspektrum und Anregungsintensität deutlich unterscheiden. Eine wahlweise Verwendung zur Abschätzung der Belastung des Fahrers auf dem Sitz bei vorgegebener Schwingungsanregung am Sitzmontagepunkt kann deshalb nur in vorher untersuchten Einzelfällen erfolgen. Es wurde ein Rahmenprüfverfahren mit Vorgabe grundsätzlich erforderlicher Messbedingungen entwickelt und dem zuständigen europäischen Normungsgremium CEN TC 231 (Vibration and shock) übergeben (s. auch Anhang der EN 1032: Rahmenprüfverfahren zur Vibrationsemission mit Hilfe natürlicher Teststrecken).

Veröffentlichungen:

Interner Bericht für die Europäische Kommission

Weitere Informationen:

Stand:

23.04.2002

Projekt

Gefördert durch:
  • EU - GD XII Wissenschaft
  • Forschung und Entwicklung
Projektdurchführung:
  • Ingemansson Technology AB (Koordinator)
  • Österreichisches Forschungs- und Prüfzentrum
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitssicherheit - BIA
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Lärm/Vibrationen

Schlagworte:

Normung, Prüfverfahren, Vibration

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Vibrationsemission, EU-Maschinenrichtlinie, natürliche Teststrecke, Kontrolle der Vibrationsanregung, Regressionsanalysen, Korrelationsanalysen, Eignung der Teststrecke, Bestimmung der Vibrationsemission, Flugzeugschlepper, Straßenfräse

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