Lärmbelastung von Hubschrauberpiloten und Hubschrauberbodenpersonal

Projekt-Nr. BIA 4058

Status:

abgeschlossen 01/2001

Zielsetzung:

Hubschrauberpiloten, Hilfs- und Werftpersonal sind an ihren Arbeitsplätzen Lärmgefährdung ausgesetzt. Für Präventionsmaßnahmen ist es wichtig zu ermitteln, wie hoch die Lärmbelastung an den Arbeitsplätzen tatsächlich ist und wodurch sie hervorgerufen wird. In einigen Einsatzfeldern gibt es einen hohen Sprechfunkanteil über Hörsprechgarnituren. Zum Teil werden nicht nur mehrere Sprechfunkkanäle gleichzeitig, sondern zusätzlich auch noch mehrere Funkfeuer-Kanäle zur Orientierung vom Piloten abgehört. Die Gesamtschallbelastung des Piloten ist direkt nur mit einem Miniatur-Ohrmikrofon zu messen; aus Gründen der Flugsicherheit können diese Mikrofone aber nicht eingesetzt werden. Untersuchungsziel ist die Ermittlung von Lärmbelastungswerten, die es ermöglichen, den Beurteilungspegel für Beschäftigte zuverlässig zu berechnen. Der Beurteilungspegel kennzeichnet die Wirkung eines Geräusches auf das Gehör. Er ist der Pegel eines achtstündigen konstanten Geräusches oder der diesem gleichgesetzte Pegel. Grenzwerte für den Beurteilungspegel sind in den gültigen gesetzlichen Bestimmungen angegeben.

Aktivitäten/Methoden:

Da Miniatur-Ohrmikrofone nicht unmittelbar für die Ermittlung der auf die Piloten einwirkenden Belastung eingesetzt werden konnten, musste ein neues Messverfahren zur Ermittlung der Lärmbelastung entwickelt werden. Der Anteil der Lärmexposition durch den Sprechfunk sollte getrennt von der Exposition durch die Geräusche im Cockpit erfasst werden. Der Schall im Cockpit wird durch Messungen mit Schallpegelmessern erfasst. Hierfür wird zum Teil die im Rahmen der Projekte "Lärmbelastung an Baustellenarbeitsplätzen" des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitssicherheit - BIA entwickelte Dosimetermesstechnik eingesetzt. Es sollten - sofern möglich - statistisch gesicherte Angaben von Mittelwerten und Standardabweichungen der Lärmbelastungen für die Beschäftigten in einzelnen Berufsgruppen, Einsatzfeldern oder Hubschrauberkategorien ermittelt werden.

Ergebnisse:

Den größten Einfluss auf die Lärmbelastung des Piloten hatte offensichtlich der Hubschraubertyp. Eine Zuordnung nach Tätigkeit/Berufsgruppe (z. B. Pipeline-Flug, Agrarflug, Personentransport) ist nicht erforderlich. Des Weiteren trug der Umfang der Funkkommunikation - sofern vorhanden - maßgeblich zur Lärmexposition des Piloten bei. Zur genauen Ermittlung der individuellen Lärmexposition werden jeweils Messungen empfohlen. Sind Messungen nicht möglich, können - unter Beachtung der damit verbundenen Unsicherheiten - Messwerte zur Lärmbelastung von vergleichbaren Hubschraubertypen und Tätigkeiten (z. B. aus diesem Projekt) herangezogen werden. Die Lärmexposition des im Rahmen des Projektes untersuchten Hilfs- und Werftpersonals wurde wesentlich durch die Nähe und Aufenthaltsdauer im Bereich des Hubschraubers mit laufender Maschine beeinflusst.

Weitere Informationen:

Stand:

23.01.2002

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitssicherheit - BIA
Branche(n):

Verkehr

Gefährdungsart(en):

Lärm/Vibrationen

Schlagworte:

Lärm, Exposition, Transport und Verkehr

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Hubschrauberpilot, Hilfs- und Werftpersonal, Lärm, Lärmgefährdung, Prävention, Lärmbelastung, Beurteilungspegel, Hörsprechgarnitur, Headset, Sprechfunk, Messverfahren

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