Kooperationsprogramm Arbeit und Gesundheit (KOPAG)

Status:

abgeschlossen 12/1997

Zielsetzung:

KOPAG verfolgte das Ziel, Methoden zur gesundheitsgerechten Gestaltung der Arbeit auf der Basis von Analysen der Belastungen und Beanspruchungen zu entwickeln und modellhaft einzusetzen. Die Methoden sollten problemorientiert und bedarfsgerecht sein, den betriebswirtschaftlichen Nutzen gesundheitsgerechter Arbeitsgestaltung aufzeigen und auf einem ganzheitlichen Ansatz beruhen, der die medizinischen, psychologischen, technischen und organisatorischen Aspekte der Arbeit einbezieht. Durch die Zusammenführung von vorliegenden Daten (Sekundärdaten) der Betriebskrankenkassen, Berufsgenossenschaften und der beteiligten Unternehmen mit Erhebungsdaten (Primärdaten) des Projektes sollten arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren festgestellt werden.

Aktivitäten/Methoden:

In die Auswertungen sind folgende Datenkörper eingeflossen: Personaldaten der Unternehmen, Arbeitsunfähigkeitsdaten der Betriebskrankenkassen, Unfalldaten der gewerblichen Berufsgenossenschaften, Berufskrankheitendaten der gewerblichen Berufsgenossenschaften, arbeitsmedizinische Daten, Belastungsdaten der Unternehmen und der Berufsgenossenschaften, Ergebnisse der Gefährdungsermittlung, Ergebnisse der betriebsärztlichen Basisuntersuchung, Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung. Für die Datenzusammenführung wurde auf zwei Kennzeichen zurückgegriffen: die Rentenversicherungsnummer oder ein konstruiertes Kennzeichen, sofern die Rentenversicherungsnummer nicht verfügbar war. Alle Daten wurden anonymisiert. Für die Zusammenhangsanalyse wurde das Verfahren der multiplen Poisson- Regressionsanalyse angewendet.

Ergebnisse:

Als besonders auffällig erwies sich bei allen Untersuchungen der Lebensmittelbereich im Einzelhandel. Die entscheidende Einflußgröße auf das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen hier, wie auch in den anderen Tätigkeitsbereichen, waren psychische Belastungen in Form von unvollständigen Arbeitsaufgaben, mangelndem Handlungsspielraum und Monotonie. Als weitere bedeutende Belastungsfaktoren wurden schwere dynamische Arbeit und Mängel in der Arbeitsplatz- und Arbeitsmittelgestaltung festgestellt. Die gewählte Form der Zusammenhangsanalyse verschiedener Datenarten erlaubte es, im Rahmen einer überbetrieblichen Auswertung arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu ermitteln. Zum ersten Mal wurden Arbeitsunfähigkeitsdaten mit Gefährdungs- und Belastungsprofilen homogener Arbeitsplatztypen zusammengeführt. Zur Unterstützung der aus den Untersuchungen resultierenden Gestaltungsempfehlungen wurde in einigen Unternehmensbereichen eine erweiterte Wirtschaftlichkeitsanalyse der Präventionsvorschläge durchgeführt.

Veröffentlichungen:

Bundesverband der Betriebskrankenkassen und Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (1998): Erkennen und Verhüten arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren; Essen und Sankt Augustin

Bundesverband der Betriebskrankenkassen und Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (1998): Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren im Einzelhandel: Daten und Präventionsvorschläge; Essen und Sankt Augustin

Bundesverband der Betriebskrankenkassen und Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (1999): Möglichkeiten der Wirtschaftlichkeitsanalyse für Maßnahmen des Arbeitsschutzes und der betrieblichen Gesundheitsförderung; Bremerhaven Tagungsdokumentationen: Zusammenarbeit von Unfall- und Krankenversicherung bei der Verhütung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren Dokumentation der Fachtagung am 11. Juni 1997 in der Berufsgenossenschaftlichen Akademie für Arbeitssicherheit und Verwaltung (BGA) in Hennef/ Sieg Von der Datenanalyse zur gesundheitsgerechten Arbeitsgestaltung Dokumentation der gemeinsamen Veranstaltung mit der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) am 23. September 1997 in Köln Ermittlung psychischer Belastungen im Rahmen des Kooperationsprogramms Arbeit und Gesundheit

Stand: