Informationsportal Frachtcontainer

Projekt-Nr. BGIA 3113

Status:

abgeschlossen 04/2009

Zielsetzung:

Der globale Warenhandel erfolgt heute großteils mithilfe von Frachtcontainern. Allein in den deutschen Seehäfen werden jährlich rund 15 Mio. Container umgeschlagen und auf dem Landweg in der ganzen Republik verschickt. Das Öffnen und Entladen der Container ist mit vielfältigen Gefährdungen und Gesundheitsrisiken verbunden. So kann es bei diesen Tätigkeiten zu akuten oder chronischen Vergiftungen durch Reste von Begasungsmitteln oder Industriechemikalien, zu allergischen Reaktionen durch Schimmelpilze und zu Verletzungen durch herausfallende oder umstürzende Ladung kommen. Von diesen Gefährdungen sind alle, die Container öffnen oder entladen, betroffen, also nicht nur die Mitarbeiter des Zolls bei ihren Kontrollen, sondern auch Beschäftigte in Logistikunternehmen beim Umladen oder Beschäftigte des Empfängers beim Entladen und Auspacken der Ware. Oft wissen die Betroffenen entlang der gesamten Lieferkette jedoch nichts oder nur wenig über die Gefahren beim Umgang mit Containern, was immer wieder zu gefährlichen Situationen und Unfällen führt. Auch Rettungsdienste, Hilfsorganisationen und Ärzte sind in der Regel unzureichend informiert.

Aktivitäten/Methoden:

Um die Allgemeinheit über die im Zusammenhang mit Frachtcontainern auftretenden vielfältigen Gefährdungen besser als bisher zu informieren, wurde von der Präventionsleiterkonferenz der Berufsgenossenschaften ein Arbeitskreis beauftragt. Ihm gehören Vertreter betroffener Berufsgenossenschaften und Unfallkassen, der landwirtschaftlichen Sozialversicherung, des Sozialministeriums des Landes Schleswig-Holstein, des Bundesministeriums der Finanzen sowie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) an. Die Federführung liegt beim BGIA - Institut für Arbeitsschutz der DGUV. Vorrangiges Ziel dieses Arbeitskreises war es, die Gefährdungen, die in Zusammenhang mit Frachtcontainern auftreten können, zu beschreiben, entsprechende Schutzmaßnahmen abzuleiten und alle betroffenen Personenkreise darüber umfassend zu informieren.

Ergebnisse:

Der Arbeitskreis hat alle relevanten Informationen über die möglichen mechanischen, biologischen und chemischen Gefährdungen beim Öffnen und Entladen von Transportcontainern zusammengetragen und für ein Internetportal aufbereitet. Es werden darin wirksame Schutzmaßnahmen aufgeführt und praxisbezogene Handlungshilfen für den sicheren Umgang mit den Containern gegeben. Diese umfassen u. a. Muster-Betriebsanweisungen, Checklisten für die Bestellung und Entladung von Containern und Hinweise dazu, wie eine Gefährdungsbeurteilung erstellt werden kann und wie sich die Container messtechnisch überprüfen lassen. Die Kennzeichnung der Container wird erläutert, und es werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie sich auch ohne korrekte Kennzeichnung auf das Vorhandensein von giftigen Chemikalien in den Containern schließen lässt. Darüber hinaus liefern die Internetseiten Informationen für Ärzte, Rettungsdienste und Feuerwehren sowie über die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen nach einem Unfall. Schließlich werden Ansprechpartner für die unterschiedlichen Fragestellungen, die sich bei Tätigkeiten mit Containern ergeben können, genannt. Durch sie soll eine umfassende Beratung aller betroffenen Beschäftigten gewährleistet werden. In weiteren Schritten sollen zunächst die vorhanden Seiten fortlaufend ergänzt und aktualisiert werden. Darüber hinaus soll in den Mitteilungsblättern der Unfallversicherungsträger sowie Fachzeitschriften auf das neue Internetportal hingewiesen werden. Auch einschlägige Institutionen wie die Rettungsdienste werden gezielt informiert. Durch das neue Internetportal ist es allen Personen, die Tätigkeiten an Frachtcontainern durchführen, möglich, sich gezielt zu informieren. Das kostenlose Angebot gibt jederzeit einen aktuellen Überblick über alle wichtigen mit diesem Thema in Zusammenhang stehenden Fragestellungen. Damit sollen das Bewusstsein der Betroffenen über die vielfältigen Gefährdungen beim Öffnen und Entladen von Containern geschärft und leicht zugängliche Informationen über geeignete Schutzmaßnahmen angeboten werden.

Stand:

02.05.2016

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Projektdurchführung:
  • BGIA - Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung
  • BG-übergreifend
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe, Mechanische Gefährdungen, Biologische Arbeitsstoffe

Schlagworte:

Gefährdungsbeurteilung, Schutzmaßnahme, Unfallgefahr

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Frachtcontainer, Gefährdungen, Begasungsmittel, Industriechemikalien, Schimmelpilze, Schutzmaßnahmen, Gefährdungsbeurteilung

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