• Probanden in einem Expositionslabor

Experimentelle Arbeitsmedizin

Im Referat „Experimentelle Arbeitsmedizin“ des IPA werden die Zusammenhänge zwischen beruflichen Belastungen und Erkrankungen erforscht. Diese Untersuchungen erfolgen unter anderem unter kontrollierten Laborbedingungen, wobei ein breites Methodenspektrum – von Expositionslabor bis hin zu Zellkulturen – eingesetzt wird.

In der Zellkultur (in vitro) können spezifische Vorgänge nach Einwirkung toxischer, entzündlicher oder krebserzeugender Stoffe detailliert analysiert werden. Solche Untersuchungen erlauben es, Wirkmechanismen zu entschlüsseln, die am Menschen nicht direkt untersucht werden können. Darüber hinaus leisten diese Methoden einen wichtigen Beitrag, um die Anzahl der Tierversuche zu reduzieren.

Im Expositionslabor werden freiwillige Studienteilnehmende unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen und nach Genehmigung durch die zuständige Ethikkommission gegenüber definierten Konzentrationen von Gasen, Aerosolen oder Stäuben exponiert. Mit verschiedenen Analysemethoden lassen sich neben den körperlichen Reaktionen auch die Aufnahme dieser Stoffe in den Körper (Biomonitoring) sowie Früheffekte – also Effekte, die auftreten, bevor klinische Symptome erkennbar sind – und lokale Wirkungen an Haut und Atemwegen untersuchen.

Neben diesen rein experimentellen Ansätzen führt das IPA auch Feldstudien in Betrieben oder öffentlichen Einrichtungen durch. So können reale berufliche Belastungen und ihre gesundheitlichen Auswirkungen analysiert werden. Solche Studien sind besonders wertvoll, um die Ergebnisse aus Laboruntersuchungen im Kontext praktischer Arbeitsbedingungen zu bestätigen und zu ergänzen.

Die gewonnenen Erkenntnisse und die Expertise aus der arbeitsmedizinischen Begutachtung im Rahmen von Forschungsprojekten bilden die Grundlage, neue Präventionsmaßnahmen zu entwickeln und die wissenschaftliche Basis für den Umgang mit Berufskrankheiten auszubauen.

"Grenzwerte für Gefahrstoffe sind ein wichtiges Präventionselement für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Sie kommen Versicherten und Betrieben gleichermaßen zugute", so Dr. Christian Eisenhawer im Kurzporträt des Expositionslabor.

Kontakt

Dr. Vera van Kampen

Referatsleiterin

Tel.: +49 (0)30 13001-4116

„Experimentelle Forschung in der Arbeitsmedizin hilft, die Wirkung von Belastungen auf den menschlichen Körper frühzeitig zu erkennen und zu verstehen. Sie liefert die wissenschaftliche Grundlage für präventiven Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz."