• Techniker schaut nach Proben

Biomonitoring

Im Rahmen von Biomonitoring-Untersuchungen wird die innere Belastung und Beanspruchung von Menschen unter Gefahrstoffexposition erfasst. Klassischerweise werden dabei Konzentrationsbestimmungen des Gefahrstoffes oder eines bzw. mehrerer Metabolite im biologischen Material, insbesondere im Blut und Harn, durchgeführt.

Human-Biomonitoring (HBM) ist Bestandteil der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) und der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV). Beurteilungswerte für das HBM sind in der Arbeitsmedizinischen Regel "Biomonitoring" benannt (AMR 6.2). Biologische Grenzwerte (BGW) finden sich ebenso wie Äquivalenzwerte zum Akzeptanz- und Toleranzrisiko bei krebserzeugenden Arbeitsstoffen in der TRGS 903 bzw. TRGS 910.

Das IPA entwickelt ständig neue state-of-the-art Methoden für das Humanbiomonitoring und wendet diese qualitätsgesichert im Rahmen von Humanstudien an. Um neue Biomarker und deren spätere Anwendung in der Praxis zu etablieren, ist die Kenntnis des Metabolismus sowie der Toxikokinetik unabdingbar. Zur Ermittlung entsprechender Daten beim Menschen nach kontrollierter inhalativer Exposition steht das Expositionslabor des IPA zur Verfügung. Darüber hinaus ist es möglich, solche Daten nach oraler Applikation zu ermitteln. Entsprechende Untersuchungen am Menschen erfolgen ausschließlich nach Genehmigung durch eine Ethik-Kommission. Sofern analytische Standards bzw. interne (isotopenmarkierte) Standards kommerziell nicht erhältlich sind, werden entsprechende Substanzen selbst synthetisiert oder über Kooperationspartner bereit gestellt.

Im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge berät das IPA hinsichtlich des HBM die Unfallversicherungsträger wie auch Unternehmen bzw. deren Betriebsärztinnen und Betriebsärzte und entwickelt gemeinsam mit ihnen maßgeschneiderte Strategien, um Gefährdungen durch Gefahrstoffe im Sinne der Primärprävention zu erkennen und dort, wo es notwendig ist, zu reduzieren.

"Das Biomonitoring des IPA beschäftigt sich mit der Aufnahme von Gefahrstoffen an Arbeitsplätzen. Dazu werden Stoffe und Stoffwechselprodukte in leicht zugänglichen Körperflüssigkeiten wie Blut und Urin gemessen. Im IPA sind es im Jahr rund 30.000 Proben, die wir analysieren", so Dr. Heiko Käfferlein Leiter des Kompetenz-Zentrums Toxikologie im Kurzporträt: