Früherkennung von Mesotheliomen

– Retrospektive Studie

Laufzeit: 01/2006 – 12/2008

 

Deskriptoren: Asbest, Früherkennung, Mesotheliome, Lungentumoren

Anlass / Ziel:

Asbest gilt als die primäre Ursache für die Entstehung von malignen Mesotheliomen des Lungenfells, des Bauchfells und des Herzbeutels, die entsprechend nach BK 4105 als Berufskrankheiten anerkannt werden. Des Weiteren kann Asbest auch Lungenkrebs und Kehlkopfkrebs verursachen (BK 4104). In Deutschland, Frankreich, England und anderen Industrienationen ist immer noch infolge der langen Latenzzeiten ein Anstieg der Mesotheliomerkrankungen zu ver¬zeichnen, obwohl aufgrund der gesetzlichen Regelungen inzwischen die Asbestproduktion und –anwendung eingestellt worden ist. Ziel dieser Studie ist die Prüfung von Mesothelin und weiteren molekularen Markern als potenzielle Tumormarker zur Früherkennung von Mesotheliomen in einem Risikokollektiv ehemals Asbestexponierter der Zentralstelle asbeststaubgefährdeter Arbeitnehmer (ZAs). Das Früherkennungs-Projekt ist zunächst als Pilotstudie geplant. Hierbei handelt es sich um die Fortführung einer Längsschnitt-Studie, die auf Proben von 627 ehemals asbestexponierten Personen zurückgreift, die vor über 10 Jahren im Rahmen der so genannten HRCT-Studie asserviert worden waren. Kooperationspartner des Projektes sind, neben dem IPA und der Firma FDI (Fujirebio Diagnostics, Inc.; Malvern, PA, USA), das Institut für Arbeitsmedizin der RWTH Aachen, das Deutsche Mesotheliomregister in Bochum und das Institut für Klinische Chemie an den BG Kliniken Bergmannsheil in Bochum. Die Pilotstudie dient als Vorbereitung für eine größere prospektive Studie. Eine derartige Studie würde einen wertvollen Beitrag zur Sekundärprävention von Mesotheliomen liefern und durch die Möglichkeit einer frühen Intervention langfristig auch die Chancen neuer Therapieansätze erhöhen. Mesothelin ist möglicherweise auch ein geeigneter Angriffspunkt für eine Immunotherapie.

Methode:

Bestimmung von Mesothelin und weiteren Tumormarkern, Ermittlung von Vitalstatus bzw. Todesursache der ehemaligen Studienteilnehmer. Überprüfung und Ergänzung von Mesotheliomdiagnosen über das Deutsche Mesotheliomregister, Bestimmung der statistischen Kenngrößen für die Tumormarker in Hinblick auf die Früherkennung von Krebs.