Med/Imm 10: Atemwegserkrankungen durch Endotoxine in der Textilindustrie

Projektleitung:
Prof. Dr. med. X. Baur,

Laufzeit:06/1999 - 12/2001

Ziel:

Ziel diese Projektes war die arbeitsmedizinischen Überprüfung, ob eine erhöhte Prävalenz von Atemwegsbeschwerden und Lungenfunktionseinschränkungen unter den Beschäftigten einer Baumwollspinnerei besteht. Zu klären war, ob die Höhe der inhalativen Endotoxin-Belastungen am Arbeitsplatz das Auftreten dieser Beanspruchungsparameter beeinflusst. Außerdem stellte sich die Frage, inwiefern die berufsbedingte inhalative Belastung im Verlauf einer Arbeitsschicht zu akuten Funktionseinschränkungen der Atemwege und/oder zu entzündlichen Prozessen führt.

Methode:

Luftmessungen bezüglich Endotoxinen, Bakterien, Schimmelpilzen und Staub. Auf Grundlage der vorliegenden Messdaten wurden die Beschäftigten in unterschiedliche Expositionsgruppen eingeteilt. Erarbeitung eines standardisierten Fragebogens zu Atemwegserkrankungen und-symptomen und der speziellen beruflichen Anamnese. Lungenfunktionsdiagnostik. Untersuchung von Serumproben auf antigenspezifische IgG- und IgE-Antikörper. Durchführung von Methacholintesten sowie Gewinnung von nasaler Spülflüssigkeit zur Bestimmung immunologischer Parameter vor und nach einer Arbeitsschicht. Differenzialzytologie, sowie Bestimmung in den zellfreien Überständen der Nasallavage von ECP, IL-6, IL-8, BPI (bacterial permeability increasing protein), NO, Albumin, Gesamtprotein, LBP (LPS-Bindeprotein) und IL-5.

Ergebnisse:

Keine Überhäufigkeiten von auffälligen Lungenfunktionsbefunden in dieser Baumwollspinnerei. Höhe der Endotoxinexposition war mit der Häufigkeit von Atembeschwerden (in der Gruppe der Männer) und auffälligen Lungenfunktionsbefunden assoziiert. Bei 34 Beschäftigten ließen sich unabhängig von der Endotoxinexposition erhöhte IgG-Konzentrationen gegen Antigene (Schimmelpilzmischung, Aspergillus fumigatus, Baumwollsamen und/oder Befeuchterwasser) feststellen. Mit einer Ausnahme handelt es sich dabei um eine geringe bis mittelgradige Erhöhung der spezifischen IgG-Antikörper. Kein Zusammenhang zwischen Endotoxin-Exposition und Endotoxin-relevanten Parametern in der Nasallavage.