Um sichere Arbeitsbedingungen in Bildungseinrichtungen zu gestalten, braucht es die Analyse konkreter Gefährdungen und Gewaltereignisse sowie der begünstigenden Faktoren. Diese Faktoren können
-
baulich-technischer Art sein - zum Beispiel dunkle Ecken“ auf dem Gelände;
-
oder organisatorischer Art - zum Beispiel ein besonders stark ausgeprägtes Machtgefälle,
-
oder personenbezogen – zum Beispiel der Umgang mit schwierigen Zielgruppen.
Ziel der Analyse ist die systematische Ableitung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen. Dies kann anhand der bewährten Methode der Gefährdungsbeurteilung oder durch die Umsetzung einrichtungsspezifischer Schutzkonzepte beziehungsweise die Erstellung von Notfallplänen umgesetzt werden. Dieses Vorgehen gewinnt zusätzlich an Wirksamkeit, wenn es in die bestehenden Strukturen der Bildungseinrichtungen integriert wird, beispielsweise durch ein Qualitätsmanagement, ein betriebliches oder studentisches Gesundheitsmanagement. Zu einem ganzheitlichen Ansatz gehört darüber hinaus, Nachsorgeangebote für den Ernstfall vorzuhalten.
Durch primärpräventive Angebote können Bildungseinrichtungen ein positives Sozialklima und eine wertschätzende Organisationskultur fördern. Zu solchen Angeboten zählen zum Beispiel Projekte zum sozial-emotionalen Lernen, zum Erwerb von Kompetenzen im Umgang mit Konflikten und Grenzüberschreitungen oder zur Demokratieförderung und auch Beratungs- oder Coachingangebote. Auf diese Weise kann frühzeitig der Entstehung jeglicher Form von Gewalt entgegengewirkt werden, sei es Gewalt in körperlicher, verbaler oder anderer Form, einschließlich (Cyber-)Mobbing und sexualisierter Gewalt.