• Blauer Banner, links ist eine rote Blase mit weißer Schrift: #GewaltAngehen. Gemeinsam stark gegen Gewalt.

Zahlen, Daten, Fakten

Daten und Fakten zur Gewalt am Arbeitsplatz bzw. nach Branchen

Gewalt bei der Arbeit - Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter abhängig Beschäftigten für die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) (PDF, 260 kB, barrierefrei)

Daten und Fakten aus dem öffentlichen Dienst

Eine BMI-Studie zur Gewalt im öffentlichen Dienst aus dem Jahr 2022 zeigt, dass jede und jeder vierte Beschäftigte des öffentlichen Dienstes Gewalt erlebt.

Nach einer von forsa 2025 für den Beamtenbund dbb durchgeführten Umfrage (barrierefrei) halten 73 Prozent der der Befragten den Staat angesichts der Fülle seiner Aufgaben und Probleme für überfordert. Demnach ist das Vertrauen in den Staat das fünfte Jahr in Folge gesunken. Zusätzlich zur Befragung wurden die Meinungen der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger zu (beobachteter) Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes erhoben. Wie bereits in den Vorjahren der zweijährlich durchgeführten Befragung war mit 84 Prozent eine deutliche Mehrheit der Meinung, dass der Umgang der Menschen untereinander rücksichtsloser und brutaler werde. Von den im öffentlichen Dienst beschäftigten Befragten gab die Hälfte an, selbst schon einmal bei ihrer Tätigkeit behindert, beschimpft oder tätlich angegriffen worden zu sein.

Von digitaler Gewalt waren in ihrem beruflichen Alltag bereits 38 Prozent aller Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Das ergab eine weitere forsa-Umfrage im Jahr 2025, hier im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). Rund 13 Prozent der Befragten waren von digitaler Gewalt direkt betroffen, häufig in Form von Beleidigungen, Beschimpfungen und Bedrohungen. Bei Beschäftigten in den Berufsgruppen Polizei, Justiz, Verteidigung war der Anteil sogar bis zu doppelt so hoch.

Gewalt gegen Amts- und Mandatsträgerinnen und -träger

Beleidigungen, Bedrohungen und tätliche Übergriffe sind in den Städten und Gemeinden an der Tagesordnung. Eine exklusive Umfrage des Magazins Kommunal zeigt, dass knapp 2/3 der Bürgermeister und Bürgermeisterinnen im Rahmen ihrer Tätigkeit schon beleidigt, beschimpft, bedroht oder tätlich angegriffen wurden. Hier finden Sie weitere Informationen und Positionen des Deutschen Städte- und Gemeindebunds dazu.

Eine repräsentative Studie im Auftrag des Innenministeriums Brandenburg (nicht barrierefrei) stützt diese Zahlen. Demnach hat jeder bzw. jede dritte kommunale Amts- und Mandatsträger bzw. -trägerin in Brandenburg zwischen 2014 und 2021 mindestens einmal Beleidigungen, Bedrohungen, Sachbeschädigungen oder körperliche Gewalt erlebt.

In einem Kommunalen Monitoring (KoMo) werden in einem Projekt der kommunalen Spitzenverbände und des Bundeskriminalamts (BKA) alle sechs Monate Daten zu Gewalt gegen Amtsträgerinnen und Amtsträger erhoben.

Eine Forsa-Befragung von mehr als 1500 ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeisternim Auftrag der Körber-Stiftung wurde von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier im April 2024 vorgestellt. 40 Prozent der Befragten haben entweder selbst oder in ihrem Umfeld Hass, Anfeindungen und Gewalt im Amt erlebt.

Daten und Fakten aus Bildungseinrichtungen

Mehr als die Hälfte der Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen hat den Eindruck, dass psychische Gewalt und Formen des Mobbings unter Schülerinnen und Schülern nach der Pandemie zugenommen haben. 44 Prozent sehen auch eine Zunahme von körperlicher Gewalt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die die Deutsche Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) im Sommer 2024 durchgeführt hat.

Gewalt wird in Bildungseinrichtungen weiterhin als relevantes und belastendes Thema erlebt. Laut einer aktuellen Umfrage des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) kam es bundesweit innerhalb der letzten fünf Jahre an 65 Prozent der Schulen zu psychischen und an 35 Prozent der Schulen zu physischen Gewaltvorfällen gegen Lehrkräfte. 36 Prozent der befragten Schulleitungen berichteten davon, dass Lehrkräfte ihrer Schule Opfer von Cybermobbing wurden.

Im Deutschen Schulbarometer 2025 (barrierefrei), einer Lehrkräfte-Befragung der Robert Bosch Stiftung, gaben 47 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer an, dass es an der eigenen Schule psychische oder physische Gewalt unter Schülerinnen und Schülern gibt. Das Verhalten der Schülerschaft nehmen die Lehrkräfte auch als größte Herausforderung in ihrer beruflichen Tätigkeit wahr (42 Prozent). Dieser Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozentpunkte gestiegen.

Die Statistik der DGUV gibt zudem einen Überblick über gewaltbedingte Unfälle in der Schülerunfallversicherung mit detaillierten Informationen zu Schülerunfällen nach Alter, Geschlecht etc. Sowie zum Schülerunfallgeschehen 2024.

Zum Thema Cybermobbing gibt es vom Bündnis gegen Cybermobbing eine fünfte empirische Bestandsaufnahme bei Eltern, Lehrkräften und Schüler/-innen in Deutschland.

Daten und Fakten aus dem Gesundheitsdienst / Klinikbereich

Beschäftigte von Krankenhäusern sind immer stärker gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Demnach gaben 66 Prozent der Krankenhäuser an, dass die Zahl der Übergriffe in ihren Häusern mäßig (42 Prozent) oder deutlich (24 Prozent) gestiegen sei. Betroffen ist weit überwiegend die Notaufnahme. 95 Prozent der Krankenhäuser haben dort Übergriffe registriert. Hier geht’s zur Pressemitteilung und Umfrage.

Broschüre "Gewalt und Aggression in den Branchen der BGW Unfalldaten aus den Jahren 2018-2022 und Forschungsergebnisse" (veröffentlicht 12/2023)