Modernisierungs-, Sanierungs-, Instandhaltungs-, Ausstattungsstau

Bild einer Straße mit einigen Schlaglöchern, im Hintergrund ist ein davonfahrendes Auto

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Die Begriffe Modernisierung, Sanierung und Instandhaltung werden häufig wenig trennscharf genutzt. In der Regel geht es um energetisches Modernisieren oder bauliche Maßnahmen, die Schäden beseitigen und die Funktion und Gebrauchsfähigkeit eines Gebäudes oder einer baulichen Infrastruktur wiederherstellen bzw. an aktuelle Anforderungen anpassen [1; 2]. Die Maßnahmen einer Sanierung gehen üblicherweise über eine Instandhaltung hinaus und bedeuten meist größere bauliche Eingriffe [3]. Wenn über Jahrzehnte unzureichend in Sanierung investiert wird, spricht man von einem Sanierungsstau.

Die Zunahme des Güterverkehrs, häufige Überladung von Lkw [4] sowie die Alterung der Verkehrsinfrastruktur durch Wettereinflüsse belasten die Straßen zunehmend [5], zudem sind viele der in den 1960er- und 1970er-Jahren errichteten Brücken veraltet [4]. Eine Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik ergab 2023, dass ein Drittel des 714.000 Kilometer langen kommunalen Straßennetzes größere Mängel aufweist und fast jede zweite Straßenbrücke in den Kommunen in schlechtem Zustand ist [6]. Modernisierungen der Verkehrsinfrastruktur sind auch im Zusammenhang mit der angestrebten Elektromobilität (Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur) [7] und verbesserten Angeboten im öffentlichen Nahverkehr insbesondere im ländlichen Raum [8] erforderlich. Der steigende Anteil von (Elektro-)Radfahrenden im Verkehr [9] macht den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur nötig [10; 11]. Nicht zuletzt ist ein erheblicher Teil der deutschen Schieneninfrastruktur sanierungs- und modernisierungsbedürftig: 15 % der ÖPNV-Strecken sind in schlechtem Zustand [6]. Ab 2024 sollen zudem 4.000 Kilometer Schiene im Netz der Deutschen Bahn generalsaniert werden [12]:

Die Energiewende verfolgt das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 und macht eine verstärkte Energieeffizienz und einen Umbau des Energienetzes notwendig. Neben dem beschleunigten Ausbau von Wind- und Photovoltaikanlagen [13] soll die Transformation des Stromnetzes den Windstrom aus dem Norden zukünftig großflächig verteilen und auch für Versorgungssicherheit im Süden Deutschlands sorgen [14]. Dadurch nimmt die Bedeutung kleinerer Verteilnetze zu und es gibt immer mehr Netzanschlussbegehren. Zusätzlich müssen beim Umbau des Stromnetzes zahlreiche neue Funktionalitäten implementiert werden [15].

Das Energieeffizienzgesetz verpflichtet Behörden, Betriebe und Rechenzentren entsprechend der EU-Vorgaben ab 2024 Energiesparmaßnahmen zu ergreifen [16]. Dabei spielt die energetische Sanierung von Bauwerken durch Dämmung, Installation von Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen eine wichtige Rolle. Im Bereich der öffentlichen Hand betrifft das vor allem Schulen und Hochschulen. Allein für den Bestandserhalt der Hochschulgebäude müssen von 2017 bis 2025 bundesweit rund 29 Milliarden Euro aufgewendet werden [17]. Der Investitionsrückstand für das Schulsystem beträgt mehr als 45 Milliarden Euro [18]. Zur energetischen Sanierung von Krankenhäusern fallen die Ergebnisse eines Gutachtens heterogen aus. Im Schnitt ist aber auch hier der Sanierungsbedarf hoch [19].

Öffentliche und private Gebäude in Deutschland beanspruchen 40 % des Gesamtenergieverbrauchs [20]. Energetisch betrachtet, sind etwa 30 % aller Wohngebäude in Deutschland unzureichend [21].

Für die Digitalisierung von Industrie und Verwaltung, aber auch von Privathaushalten ist eine möglichst flächendeckende Breitbandinfrastruktur notwendig [22]. Bis zum Jahr 2030 soll eine vollständige Versorgung mit Glasfaserleitungen und eine Abdeckung mit dem 5G-Mobilfunkstandard verfügbar sein [23].


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