Schalldämmung von Active Noise Reduction-In-Ear-Kopfhörern

Projekt-Nr. IFA 4270

Status:

laufend

Zielsetzung:

Viele moderne In-Ear-Kopfhörer verwenden Antischall, um Umgebungsgeräusche möglichst wirksam zu reduzieren. Die gängigsten Bezeichnungen dieser Technologie sind ANR (Active Noise Reduction) bzw. ANC (Active Noise Cancelling). In den letzten Monaten mehren sich Nachfragen von Betrieben und Unfallversicherungsträgern, ob solche Produkte an Arbeitsplätzen mit Lärmexposition genutzt werden können. Teilweise werden diese Produkte anstelle eines zertifizierten Gehörschützers verwendet, was an Lärmarbeitsplätzen ohne Zertifizierung des Produktes nicht zulässig ist. In diesem Projekt soll untersucht werden, welche Schalldämmung mit ANR-In-Ear-Kopfhörern erreicht werden kann und ob diese den Anforderungen an Gehörschutz genügen.

Aktivitäten/Methoden:

Verschiedene, marktübliche ANR-In-Ear-Kopfhörer werden beschafft und untersucht. Mit jedem der ANR-In-Ear-Kopfhörer werden REAT-Messungen (Real-ear attenuation at threshold) mit Versuchspersonen und Messungen am Kunstkopf durchgeführt.

Die REAT-Messungen werden jeweils mit acht bis 16 geübten Versuchspersonen aus der Gehörschützerprüfung des Instituts für Arbeitsschutz nach EN ISO 4869-1:2018 durchgeführt. Dies ist das übliche Messverfahren für die Bestimmung der Schalldämmung von Gehörschützern. Dabei erfolgen die Messungen, wie üblich, im passiven Zustand und zusätzlich, experimentell, im aktiven Zustand des Kopfhörers (ANR eingeschaltet) mit gleichzeitigem Störschall, z. B. durch eine Testschallquelle (85 dB).

Am Kunstkopf erfolgen die Messungen mit Ohrkanalsimulatoren und Pinnae (Ohrmuscheln) und alternativ mit einem Kuppler mit definierter Leckage, der im aktuellen Entwurf eines Prüfverfahrens für Gehörschutzstöpsel mit ANR im CEN/TC 159 enthalten ist. Schließlich werden die Messergebnisse mit den Zielwerten für Gehörschützer aus der Normenreihe EN 352 verglichen.

Stand:

18.11.2025

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Lärm/Vibrationen

Schlagworte:

Lärm, Persönliche Schutzausrüstung, Prüfverfahren

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Active Noise Reduction, ANR, Active Noise Cancelling, ANC, In-Ear-Kopfhörer, PSA, Gehörschutz, Schalldämmung, REAT, Kunstkopf

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