Status:
abgeschlossen
Zielsetzung:
Ziel der Studie war die Prüfung, ob der Einsatz der Molekulardiagnostik (in Form einer Hautbiopsie) die herausfordernde Unterscheidung von Ekzemen und Psoriasis an den Händen unterstützen kann. Fragestellungen waren u. a.:
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reduziert die so gestellte Diagnose die Krankheitsfehltage
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kann ermöglicht werden, die berufliche Tätigkeit langfristig weiterhin auszuüben
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Senkung der individuellen Krankheitslast und Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.
Aktivitäten/Methoden:
Es wurde eine Kohorte mit 287 Probandinnen und Probanden mit Verdacht auf eine berufsbedingte Dermatose an den Händen aufgebaut. Die Kohorte wurde aus dermatologischen Kliniken und Praxen aus ganz Deutschland rekrutiert. An den betroffenen Hautstellen wurde eine Biopsie entnommen und diese molekulardiagnostisch analysiert. Anschließend wurden die Teilnehmenden über drei Jahre hinweg mit standardisierten Erhebungsinstrumenten nachverfolgt.
Ergebnisse:
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95 % der klinisch unklaren Diagnosen konnte durch die Molekulardiagnostik eingeordnet werden.
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Patientinnen und Patienten mit einer präzisen Diagnose erhielten wirksamere, gezielte Therapien. Der Anteil an verwendeten Kortisonpräparaten sank nach einem Jahr um etwa 30 Prozentpunkte. Gleichzeitig stieg die Anwendung systemischer Therapien.
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Es zeigten sich statistisch signifikant mildere Krankheitsverläufe nach drei Jahren. Nach einem Jahr lagen bei 25 % der Teilnehmenden keine oder lediglich eine leichte Hauterkrankung vor. Nach drei Jahren konnten bei 40 % der Teilnehmenden keine oder lediglich eine leichte Hauterkrankung festgestellt werden.
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Die Arbeitsunfähigkeitstage (AU) nahmen statistisch signifikant ab, insbesondere lange Krankheitsphasen wurden reduziert. Zum Einschluss lag im Median ein AU-Tag in den vorangegangenen zwölf Monaten vor; bei hoher Spannweite von 0-350 Tage. Nach einem Jahr reduzierte sich die Zahl der AU-Tage statistisch signifikant (p<.0005) auf einen Median von 0 Tagen. Lediglich 3,8 % der Teilnehmenden berichteten über mehr als 100 AU-Tage. Nach 3 Jahren berichteten 9,8 % der Teilnehmenden über AU Zeiten zwischen 42 und 84 Tage.
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Weniger Patientinnen und Patienten gaben aufgrund der Hauterkrankung ihren Beruf auf als in der Kontrollgruppe. In der vorliegenden Studie berichteten 13 % nach einem Jahr über die Aufgabe ihrer beruflichen Tätigkeit. Dieser Anteil sank nach drei Jahren um einen Prozentpunkt auf 12 %. Im Vergleichskollektiv wurde ein Anstieg von 11 % (ein Jahr) auf 18 % (drei Jahre) festgestellt.
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Die allgemeine, dermatologische Lebensqualität verbesserte sich signifikant.
Stand:
19.05.2025