Alternative Antriebstechniken

Foto: Ein E-Auto wird aufgeladen.

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Hintergrund

Die Bundesregierung unterstützt den Hochlauf der Elektromobilität z. B. mit Förderprogrammen oder der Umsetzung der "Clean Vehicles Directive", die der öffentlichen Hand in ihrer Beschaffung Mindestziele für emissionsfreie und -arme Pkw sowie leichte und schwere Nutzfahrzeuge setzt. Somit werden auch versicherte Betriebe und Einrichtungen zunehmend elektrisch angetriebene Fahrzeuge nutzen.

Beitrag des KKA im IFA

Die Konferenz der Präventionsleiterinnen und Präventionsleiter der DGUV (PLK) hat auf diese Entwicklung reagiert und der Gründung eines Arbeitskreises (AK) eMobility mit Beteiligung der Unfallversicherungsträger (UVT) unter der Leitung des IFA zugestimmt. Ziel dieses AKs ist es, die aktuellen Tätigkeiten rund um das Thema eMobility innerhalb der DGUV zusammenzustellen und bereits vorhandene Ansprechpersonen zu identifizieren. Da das Thema eMobility von UVT-übergreifendem Interesse ist, soll es der AK ermöglichen, einheitliche Sichtweisen und DGUV-weit abgestimmte Lösungen zu entwickeln und bereitzustellen.

Vor dem Hintergrund einer vermehrten Nutzung von elektrischen Antrieben auch für Baumaschinen wurde das IFA von der DGUV-Test Prüf- und Zertifizierungsstelle des Fachbereichs Bauwesen beauftragt, Prüfgrundsätze zur Prüfung von elektrisch angetriebenen Baumaschinen zu erarbeiten. Die Prüfgrundsätze sollen zum einen die Anforderungen an elektrisch angetriebene Baumaschinen umfassen und zum anderen Prüfungen zur Verifizierung der getroffenen Maßnahmen beschreiben. Zudem werden Anforderungen an das Prüfpersonal für die Anwendung der Prüfgrundsätze definiert.

Sind Lithium-Ionen-Batterien (LIB) von Elektroautos direkt an einem Fahrzeugbrand beteiligt, erfordert die Brandbekämpfung besondere Maßnahmen. Der Fachbereich "Feuerwehren, Hilfeleistungen, Brandschutz" der DGUV hat sich dieser Thematik angenommen und verschiedene Möglichkeiten bewertet, einen Brand der LIB zu bekämpfen. Das IFA unterstützte hier durch elektrische Messungen bei realen Löschversuchen mit einer sogenannten Löschlanze, um die Gefährdungen, die durch die Verwendung der Löschlanze für die Feuerwehrleute entstehen können, zu beurteilen. Die gewonnen Ergebnisse sind direkt in die Überarbeitung der Infoschrift "Fachbereich AKTUELL" FBFHB-024 "Hinweise für die Brandbekämpfung von Lithium-Ionen-Akkus bei Fahrzeugbränden" eingeflossen.

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Projekts "Risikoanalyse für lithiumbasierte Energiespeichersysteme im sicherheitskritischen Havariefall unter besonderer Berücksichtigung der dabei freigesetzten toxischen und explosiven Schadgase – RiskBatt" wird unter anderem die Kontamination der Umgebung bei Bränden von Lithium-Ionen-Batterien untersucht. Partner dieses Projektes sind die Technische Universität Clausthal (TU Clausthal), die BG ETEM sowie der Fachbereich Feuerwehren, Hilfeleistungen, Brandschutz (FB FHB) der DGUV. Das IFA unterstützte das Projekt von Beginn an mit seiner Expertise im Bereich Analytik.

Es wurden z. B. Analysen von Rückständen aus Abbrandversuchen von Lithium-Ionen­Batterien als Material- und Wischproben auf Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen(PAK) und auf verschiedene Metalle hin durchgeführt. Außerdem untersuchte das IFA Wasserproben aus Absetzmulden von realen Einsätzen beim Brand von Hybridfahrzeugen oder Lithium-Ionen-Batterien. Die Analysen der PAK zeigten keine auffälligen Konzentrationen, sodass im Weiteren ausschließlich die Metalle in abgelagerten Stäuben bei Abbrandversuchen der TU Clausthal analysiert wurden. Diese Stäube zeigten hohe Metallkonzentrationen, insbesondere von Metallen, die Bestandteil der Batterie waren, wie zum Beispiel die krebserzeugend wirkenden Metalle Nickel und Cobalt sowie Mangan. Die Verhältnisse der Metallgehalte in den Batterien spiegeln sich in den Rückständen der Abbrandversuche eindeutig wider.