Epoxidharze

Epoxidharze sind einer der häufigsten Auslöser berufsbedingter allergischer Hauterkrankungen

Hand in Schutzhandschuh gießt flüssiges Epoxidharz aus einer Metalldose

Bild: Klaus Kersting, BG BAU

Inhaltsstoffe von Epoxidharzsystemen haben sensibilisierende Eigenschaften: Bei unsachgemäßer Arbeitsweise können Beschäftigte bei der Verarbeitung sensibilisiert werden; danach kann es zu allergischen Reaktionen in Form von Hautausschlägen kommen, jedoch nur beim Kontakt mit nicht ausgehärteten Epoxidharzen.

Aufgrund ihrer einzigartigen technischen Eigenschaften, z. B. der hohen mechanischen Belastbarkeit, der großen Chemikalienbeständigkeit und der guten Haftungseigenschaft, können Epoxidharze bislang in vielen Anwendungsbereichen nicht durch gleichwertige und weniger gefährliche Produkte auf anderer Rohstoffbasis ersetzt werden.

Ausgehärtete Epoxidharze sind nicht mehr sensibilisierend. Sie entstehen durch chemische Reaktion von zwei Komponenten: Eine Komponente enthält Stoffe mit der für Epoxidharze charakteristischen Epoxidgruppe, die zweite Komponente enthält einen Härter, meist ein Amin oder ein Säureanhydrid. Sensibilisierende Stoffe können in beiden Komponenten enthalten sein. Die Vielzahl unterschiedlicher Härtersubstanzen begründet das breite technische Anwendungsspektrum von Epoxidharzen.

Epoxidharze finden in unterschiedlichsten Anwendungen und in vielen Branchen Verwendung. Branchenübergreifend sind Epoxidharze daher einer der häufigsten Auslöser berufsbedingter allergischer Hauterkrankungen. Das hat bereits 2007 alle Betroffenen (produzierendes und verarbeitendes Gewerbe sowie Arbeitsschutzorganisationen) dazu bewegt, im Rahmen des Arbeitskreises Epoxidharze nach Lösungen zur Reduzierung der Anzahl der Erkrankungen zu suchen.

Das Ergebnis einer kontinuierlichen Zusammenarbeit sind verschiedene Forschungsprojekte und konkrete Empfehlungen für technische, organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen:

  • Für Anwendungen in der Baubranche lassen sich die Empfehlungen für Epoxidharz-Produkte sowie das Gefahrstoffinformationssystem "WINGIS" heranziehen, die wichtige Informationen für eine sichere Verarbeitung bieten.
  • Für die Branchen "Holz" und "Metall" und "Steine und Erden" enthält das von BG RCI und der BGHM getragene Gefahrstoffinformationssystem "GisChem" Datenblätter und Entwürfe stoffbezogener Betriebsanweisungen. Diese enthalten Informationen zu den technischen, organisatorischen und persönlichen Schutzmaßnahmen für verschiedene epoxidharzhaltige Produkte und für unterschiedliche Arbeitsverfahren.