Die wichtigste Ressource der Wirtschaft
In Zeiten des Fachkräftemangels ist der Schutz der Gesundheit von Beschäftigten ein zentraler Faktor für die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft. Wer gesund bleibt, kann auch länger erwerbstätig bleiben. Die aktuellen Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung zeigen: Der Arbeitsschutz in Deutschland ist auf hohem Niveau – aber kein Selbstläufer.
Ein funktionierender Arbeitsschutz schützt Menschen und damit die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft. Gesunde Beschäftigte können länger im Beruf bleiben – und tragen dazu bei, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. „Beschäftigte sind die wichtigste Ressource unserer Wirtschaft. Arbeitsschutz sichert nicht nur die individuelle Gesundheit, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland“, betont DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Stephan Fasshauer. Die Unfallzahlen in Deutschland sinken seit Jahrzehnten – ein Erfolg, zu dem auch die Präventionsarbeit der gesetzlichen Unfallversicherung beigetragen hat. Ein Blick auf die Unfallzahlen aus 2024 zeigt: Der Trend bleibt ungebrochen, aber Arbeitsschutz ist kein Selbstläufer.
Gefahren im Arbeitsalltag – Stolpern, Stürzen, Werkzeuge
Nach wie vor ereignen sich täglich Unfälle bei der Arbeit. 2024 wurden 685.543 meldepflichtige Arbeitsunfälle in Betrieben registriert – das ist mehr als ein Arbeitsunfall pro Minute. Oft sind vermeintlich einfache Bewegungen oder der Gebrauch von Werkzeugen die Ursache dafür. Im Jahr 2024 geschahen 61.308 (9 Prozent) Arbeitsunfälle bei dem Einsatz nicht kraftbetriebener Handwerkzeuge, mehr als die Hälfte davon (56 Prozent) durch Messer.
Auch die Umgebung birgt Risiken: 45.700 Treppen- und 19.636 Leiterunfälle wurden gemeldet. Während viele Treppenunfälle glimpflich verlaufen, führen Abstürze von Leitern, Gerüsten oder Dächern oft zu schweren Verletzungen – und nicht selten zu dauerhaften Erwerbseinschränkungen oder Todesfällen. „Diese Zahlen verdeutlichen, dass Sicherheit im Arbeitsalltag kontinuierliche Aufmerksamkeit erfordert. Prävention beginnt vor einem möglichen Unfall“, so Fasshauer.
ZITAT
Diese Zahlen verdeutlichen, dass Sicherheit im Arbeitsalltag kontinuierliche Aufmerksamkeit erfordert. Prävention beginnt vor einem möglichen Unfall.
Häufig schwere Unfälle in kleinen Betrieben
Auffällig ist auch die Betrachtung nach Betriebsgrößen: In kleinen Betrieben mit bis zu neun Beschäftigten ereignen sich zwar weniger meldepflichtige Unfälle auf die Arbeitszeit bezogen, doch die Folgen sind überdurchschnittlich schwer. 2024 entfielen auf diese Unternehmen 22,6 Prozent aller Unfälle, die so schwer waren, dass sie eine Rente nach sich zogen. „In kleinen Betrieben fehlen oft Zeit und Ressourcen für einen systematischen Arbeitsschutz“, erklärt Fasshauer. „Berufsgenossenschaften und Unfallkassen haben deswegen passgenaue Angebote für Kleinstbetriebe entwickelt.“
Das können Unternehmen tun
Damit Arbeitsschutz im Alltag gelingt, sollten Gefährdungsbeurteilungen, Unterweisungen und die konsequente Wartung und Instandhaltung von Arbeitsmitteln regelmäßig erfolgen. Mitarbeitende sollen dabei einbezogen und eine fehlertolerante Sicherheitskultur etabliert werden. Ehrenamtliche Sicherheitsbeauftragte beraten Kolleginnen und Kollegen, achten auf Schutzeinrichtungen und schlagen praktische Lösungen für sichere und gesunde Arbeit vor – stets nah an der Praxis.
Weitere Statistiken finden Sie in der Broschüre „Arbeitsunfallgeschehen 2024“
Beitrag teilen: