
abgeschlossen 06/2025
Ziel des Vorhabens war die klinische und anwendungsnahe Evaluation digital-gestützter Rehabilitationsmethoden bei Handverletzungen und -erkrankungen. Es sollte untersucht werden, ob Virtual-Reality-gestützte Rehabilitationssysteme oder virtuelle, spielbasierte Anwendungen die Therapieadhärenz und Funktion verbessern sowie standardisierte subjektive und objektive Assessments* im Verlauf valide Therapieerfolge abbilden und darüber hinaus, welche Unterschiede sich zwischen operativer und konservativer Versorgung (z. B. bei distaler Radiusfraktur oder Karpaltunnelsyndrom) im klinischen Verlauf zeigen.
* bspw. Bewegungsumfang des Ellenbogens AROM, Handkraft, Zwei-Punkt-Diskriminationstest 2PD, Fragebögen für Erkrankungen der oberen Gliedmaßen DASH, Fragebogen zum Boston-Karpaltunnelsyndrom (BCTQ) und Gesundheitsfragebogen SF-36
Die Studie erfolgte als prospektive, multizentrische Beobachtungs- und Interventionsstudie mit insgesamt 110 gesunden Testpersonen und 235 Patientinnen oder Patienten in verschiedenen Indikationsgruppen: traumatische Handverletzungen, Karpaltunnelsyndrom (CTS), distale Radiusfraktur. Zur Methodik gehörten die Entwicklung von VR Feedback Systemen: Nutzung eines farbcodierten Bewegungsfeedbacks zur Förderung der Bewegungsausführung (Ampel-Hände), täglich freigeschaltete Spielstationen, Bewohner der VR Welt, Highscores und der Begleithund. Es wurden standardisierte klinische Untersuchungen durchgeführt zur Funktionalität und zur Bewertung der Range of Motion (ROM), in der insgesamt insgesamt 52 einzelne Parameter analysiert wurden. Außerdem wurden Patient-Reported Outcome Measures (PROMs) vorgelegt. Die Patientinnen und Patienten wurden in Interventions- und Kontrollgruppen randomisiert mit Mixed-Methods-Analyse (quantitativ & qualitative Rückmeldung).
Die demografischen Analysen unterstreichen eine hohe Relevanz der Rehabilitationsbedarfe bei Patientinnen und Patienten in körperlich belastenden Berufen mit dominanter Handverletzung.
StableHandVR wurde sehr gut akzeptiert; es konnte eine gesteigerte Übungstreue bei gleichzeitig hohem subjektiven Nutzen festgestellt werden. StableHandVR ist praxistauglich, alltagskompatibel und mit geringen Schulungsaufwänden implementierbar. Die automatisierte Datenerfassung ermöglicht eine objektive und langfristige Verlaufskontrolle.
Bei traumatischen Handverletzungen konnte durch die Anwendung von StableHandVR eine signifikante Verbesserung der Beweglichkeit und Handkraft im Therapieverlauf erzielt werden, während sich in DASH, Schmerzempfinden und Zweipunktschwelle keine signifikanten Gruppenunterschiede nachweisen ließen.
Bei CTS zeigten sich signifikante Verbesserungen in Handkraft, Sensibilität, Kapandji-Score und subjektiver Symptombelastung. Auch bei distaler Radiusfraktur konnten signifikante Verbesserungen in ROM, Handkraft und DASH-Score nachgewiesen werden.
Die Ergebnisse unterstützen die Weiterentwicklung digitaler Rehabilitationspfade und können perspektivisch zur Reduktion von Arbeitsunfähigkeitstagen beitragen.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):-Verschiedenes-
Schlagworte:Rehabilitation
Weitere Schlagworte zum Projekt:Rehabilitationsübungen, Handverletzung, virtuelle Anwendung