abgeschlossen 06/2006
In den letzten Jahren erwiesen sich Muskel-Skelett-Erkrankungen als eine konstante Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Etwa die Hälfte dieser Beschwerden und Erkrankungen betrafen dabei die obere Extremität. Im Zusammenhang mit dieser Problematik beklagen Arbeitsmediziner und Arbeitstechniker eine mangelnde Übersicht zu Erkenntnissen und Verfahren der Expositionsermittlung. Daher ist das Berufsgenossenschaftliche Institut für Arbeitsschutz - BGIA seit 1998 im Bereich der Prävention von arbeitsbezogenen Muskel-Skelett-Erkrankungen der oberen Extremität intensiv für die Berufsgenossenschaften tätig. Dabei werden Erkenntnisse aus der internationalen Literatur durch eine fortlaufende Literaturrecherche gewonnen und aktualisiert. Sie werden durch Praxiserfahrungen in Betriebsberatungen und Forschungsprojekten vertieft und erweitert. Ziel dieses Projektes war die Zusammenfassung dieser Erkenntnisse und Erfahrungen in einem BGIA-Report, der sich sowohl an den Arbeitsmediziner als auch an den Arbeitstechniker richtet.
Aufbauend auf den ersten Praxiserfahrugen durch Körperhaltungsmessungen unter Einbeziehung der oberen Extremität an Arbeitsplätzen mit repetitiven Tätigkeiten wurde eine gezielte Recherche in der internationalen Literatur durchgeführt. Sie erstreckte sich auf die Bereiche der Verursachung und Krankheitslehre der vorkommenden Erkrankungen der oberen Extremität, die Epidemiologie in Bezug auf die arbeitsbezogenen Risikofaktoren und in der Literatur beschriebene Bewertungsverfahren. Praxiserfahrungen aus weiteren Betriebsberatungen und Forschungsprojekten ergänzen die theoretischen Erkenntnisse. Diese Informationen wurden für den geplanten BGIA-Report zusammenfassend dargestellt.
Als Ergebnis des Projektes wurde ein BGIA-Report vorbereitet. Im ersten Teil befasst sich der Report mit der Anatomie und Physiologie der oberen Extremitäten. Es werden mögliche arbeitsbedingte Risikofaktoren und Schädigungsmechanismen aus der aktuellen Fachliteratur beschrieben. Weiterhin werden ausgewählte Verfahren zur Erfassung und Bewertung der Risikofaktoren vorgestellt und in deutscher Übersetzung mit einer erklärenden Vorgehensweise zur Anwendung zugänglich gemacht. Im zweiten Teil wird das im BGIA entwickelte und erweiterte CUELA-Messsystem für den Schulter-Arm-Bereich beschrieben. Anhand von Anwendungsbeispielen aus der Praxis werden die Vor- und Nachteile der Bewertungsverfahren diskutiert.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Mechanische Gefährdungen, Arbeitsbedingte Erkrankungen, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren
Schlagworte:Physische Beanspruchung/Belastung, Gefährdungsbeurteilung, Ergonomie
Weitere Schlagworte zum Projekt:arbeitsbezogene Muskel-Skelett-Erkrankungen der oberen Extremität, repetitive Tätigkeiten, Expositionsermittlung, Gefährdungsbeurteilung, ergonomische Arbeitsgestaltung, Prävention