Atemwegserkrankungen durch Endotoxine in der Textilindustrie

Projekt-Nr. BGFA MED/IMM010

Status:

abgeschlossen 12/2001

Zielsetzung:

Ziel diese Projektes war die arbeitsmedizinische Überprüfung, ob eine erhöhte Prävalenz von Atemwegsbeschwerden und Lungenfunktionseinschränkungen unter den Beschäftigten einer Baumwollspinnerei besteht. Zu klären war, ob die Höhe der inhalativen Endotoxin-Belastungen am Arbeitsplatz das Auftreten dieser Beanspruchungsparameter beeinflusst. Außerdem stellte sich die Frage, inwiefern die berufsbedingte inhalative Belastung im Verlauf einer Arbeitsschicht zu akuten Funktionseinschränkungen der Atemwege und/oder zu entzündlichen Prozessen führt.

Aktivitäten/Methoden:

Luftmessungen bezüglich Endotoxinen, Bakterien, Schimmelpilzen und Staub. Auf Grundlage der vorliegenden Messdaten wurden die Beschäftigten in unterschiedliche Expositionsgruppen eingeteilt. Erarbeitung eines standardisierten Fragebogens zu Atemwegserkrankungen und -symptomen und der speziellen beruflichen Anamnese. Lungenfunktionsdiagnostik. Untersuchung von Serumproben auf antigenspezifische IgG- und IgE-Antikörper. Durchführung von Methacholintesten sowie Gewinnung von nasaler Spülflüssigkeit zur Bestimmung immunologischer Parameter vor und nach einer Arbeitsschicht. Differenzialzytologie sowie Bestimmung in den zellfreien Überständen der Nasallavage von ECP, IL-6, IL-8, BPI (bacterial permeability increasing protein), NO, Albumin, Gesamtprotein, LBP (LPS-Bindeprotein) und IL-5.

Ergebnisse:

Keine Überhäufigkeiten von auffälligen Lungenfunktionsbefunden in dieser Baumwollspinnerei. Höhe der Endotoxinexposition war mit der Häufigkeit von Atembeschwerden (in der Gruppe der Männer) und auffälligen Lungenfunktionsbefunden assoziiert. Bei 34 Beschäftigten ließen sich unabhängig von der Endotoxinexposition erhöhte IgG-Konzentrationen gegen Antigene (Schimmelpilzmischung, Aspergillus fumigatus, Baumwollsamen und/oder Befeuchterwasser) feststellen. Mit einer Ausnahme handelt es sich dabei um eine geringe bis mittelgradige Erhöhung der spezifischen IgG-Antikörper. Kein Zusammenhang zwischen Endotoxinexposition und Endotoxin-relevanten Parametern in der Nasallavage.

Stand:

28.06.2002

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin (BGFA), Bochum
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitssicherheit - BIA, Sankt Augustin
  • Zentralinstitut für Arbeitsmedizin (ZfA), Hamburg
Branche(n):

Leder/Textil/Bekleidung

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Erkrankungen, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Biologische Arbeitsstoffe

Schlagworte:

Prävention, Gesundheitliche Beeinträchtigungen und Störungen, Allergisierende Stoffe

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Baumwollspinnerei, Querschnittsuntersuchung, Lungenfunktionsmessung, Nasallavagen, Luftmessungen von Staub, Bakterien, Schimmelpilzen und Endotoxinen. Keine Überhäufigkeit von auffälligen Lungenfunktionsbefunden. Häufigkeit von Atemwegsbeschwerden ist mit der Höhe der Endotoxinkonzentrationen assoziiert. In 34 Fällen erhöhte IgG-Konzentrationen gegen Antigene. Untersuchung der Nasallavageproben zeigte in keinem Fall einen Zusammenhang zwischen Endotoxinbelastung in den einzelnen Bereichen

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