Multidisziplinäre Querschnittstudie zu Wirkungen berufstypischer Arbeitsstoffbelastungen auf die Gesundheit langjährig tätiger Maler

Projekt-Nr. BGBA #012

Status:

abgeschlossen 02/1996

Zielsetzung:

"Dänische Malerkrankheit"; Verdacht auf lösemittelbedingte vorwiegend neurologische Schäden im Malerhandwerk. Ziel: Differenzierte Erhebung des Gesundheitszustandes der Baumaler; Beschreibung der malertypischen Gefahrstoffbelastungen sowie Objektivierung und Beurteilung möglicher lösemittelassoziierter Effekte insbesondere im Bereich des zentralen und peripheren Nervensystems

Aktivitäten/Methoden:

Machbarkeitsstudie zur Festlegung des Untersuchungsumfangs und des organisatorischen Ablaufs; Querschnittstudie an ca. 400 Baumalern und ca. 210 nicht lösemittelexponierten Kontrollpersonen (Maurer und Gerüstbauer) aus dem Bauhauptgewerbe; Messungen an Arbeitsplätzen; umfangreiche neurologische, psychologische und allgemeinmedizinische Untersuchungen, Funktionsuntersuchungen des zentralen und peripheren Nervensystems, der Lunge, des Herzens und der inneren Organe; umfangreiche laborchemische Untersuchungen von Blut und Urin, komplexes biological monitoring einschließlich Hb-Adduktmonitoring (Azopigmente)

Ergebnisse:

Luftmessung und Biomonitoring ergaben in der Mehrzahl keine arbeitsmedizinisch bedenklichen äußeren und inneren Belastungen durch Lösemittel; in Einzelfällen traten erhöhte Arbeitsstoffkonzentrationen im Blut auf, typische Gesundheitsstörungen waren dabei nicht zu beobachten. Die Gesamtheit der klinisch-arbeitsmedizinischen, neurologisch- psychiatrischen, neurophysiologischen und psychologischen Untersuchungen ergab keine Hinweise auf signifikante Überhäufigkeit von Erkrankungen oder somatischen Befunde infolge chronischer Lösemittelexposition. Signifikant vermehrt wurden diverse psychologisch-psychiatrische Symptome ("Befindlichkeitsstörungen") gefunden, die als Folge der Lösemittelexposition angesehen werden können. Auch auffällige Befunde im Differentialblutbild sowie Fettstoffwechselstörungen stehen möglicherweise mit der Lösemittelexposition im Zusammenhang.

Stand:

15.08.2000

Projekt

Gefördert durch:
  • Arbeitsgemeinschaft der Bau-Berufsgenossenschaften
Projektdurchführung:
  • Institut und Poliklinik für Arbeits- und Sozialmedizin und Neurologische Universitätsklinik
  • Heidelberg
  • Arbeitsmedizinischer Dienst der Südwestlichen Bau-Berufsgenossenschaft
  • Karlsruhe
Branche(n):

Bauwirtschaft

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe

Schlagworte:

Epidemiologie, Lösungsmittel, Gesundheitliche Beeinträchtigungen und Störungen

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Bei lösungsmittelbelasteten Baumalern signifikant vermehrt Befindlichkeitsstörungen, keine Erkrankungsüberhäufigkeit