abgeschlossen 11/2009
Muskel-Skelett-Verletzungen der Schulter können bei Patienten mit Querschnittslähmung aus Überbeanspruchung und/oder unsachgemäßer Verwendung von Rollstühlen resultieren. Der Zweck der vorliegenden Studie war die Bewertung der Prävalenz und der Gefahr von pathologischen Veränderungen der Belastung im Schultergürtel von seit mehr als dreißig Jahren querschnittgelähmten rollstuhlabhängigen Patienten im Vergleich zu nicht rollstuhlabhängigen Freiwilligen.
100 querschnittgelähmten Patienten wurden nach Geschlecht und Alter mit einer Gruppe von 100 gesunden Freiwilligen abgestimmt. Zweihundert Schultern aus jeder Gruppe wurden unter Nutzung der Magnetresonanz-Tomographie untersucht. Die Ergebnisse der Messungen umfassten ein standardisiertes klinisches Untersuchungsprotokoll, einen Constant-Score und einen visuellen Analogscore für die Schmerzintensität.
Die Schulter-Funktion nach dem Constant-Score war signifikant schlechter in der Gruppe der querschnittsgelähmten Patienten als in der Gruppe der gesunden Freiwilligen. Ebenso waren die visuellen Analogskala Schmerz-Scores signifikant schlechter für die Paraplegic-Patienten. Die Kernspintomographie ergab, dass die Prävalenz der Rotatorenmanschettenruptur bei den querschnittsgelähmten Patienten in beiden Schultern signifikant höher war als bei den gesunden Freiwilligen (63 % gegenüber 15 %), was zu einem zehnfach höheren Risiko der Rotatorenmanschettenruptur bei querschnittgelähmten Patienten führt. Schlussfolgerungen: Die vorliegende Studie zeigt, dass bei Personen mit langfristiger Querschnittslähmung strukturelle und funktionelle Veränderungen des Schultergelenks schwerwiegender und das Risiko der Entwicklung von Schultergürtel-Schäden deutlich höher sind als bei altersgleichen nicht-querschnittsgelähmten Personen.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):-Verschiedenes-
Schlagworte:Besondere Personengruppen, Evaluation, Rehabilitation
Weitere Schlagworte zum Projekt:Magnetresonanztomographie (MRT), Schultergürtel, Rollstuhl, Paraplegiker