Mängel beseitigen, Unfälle verhindern:

Statistik 2022

11.08.2023

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Bei der Produktprüfung und -zertifizierung werden Mängel behoben. Bild: DGUV Test

DGUV Test prüft Produkte wie persönliche Schutzausrüstung und Maschinen in Bezug auf Sicherheit und Gesundheit, bevor Menschen mit und an ihnen arbeiten. Entdeckte Sicherheitsrisiken werden dabei während des Prüfungsverfahrens behoben – damit Unfälle gar nicht erst geschehen. Für das Jahr 2022 wurden im Schnitt drei Mängel pro Produktprüfung erfasst.

Um ein Zertifikat zu erhalten, muss das herstellende Unternehmen die gefundenen Mängel am Produkt oder an der Maschine zunächst beheben. Somit ist gewährleistet, dass geprüfte und zertifizierte Produkte und Maschinen sicher in Betrieb genommen werden – zum Schutz der Mitarbeitenden in den Unternehmen.

2022 wurden in stichprobenartig ausgewählten 202 Prüfungen insgesamt 681 Mängel gefunden, im Schnitt also mehr als drei Mängel pro Produktprüfung. Die gefundenen Mängel werden von den DGUV Test Prüf- und Zertifizierungsstellen mithilfe einer einheitlichen Checkliste dokumentiert.

60 der gefundenen Mängel könnten irreversible Verletzungen verursachen

Festgehalten werden leichte, mittelschwere und schwerwiegende Mängel: Ein leichter Mangel mit geringem Risiko wird zum Beispiel durch scharfe Kanten oder eine falsch gekennzeichnete Betriebsanleitung hervorgerufen. Bei schweren Mängeln besteht ein erhebliches Sicherheitsrisiko, es können irreversible oder tödliche Verletzungen entstehen. 60 der 2022 gefundenen Mängel fielen in diese letzte Kategorie. Ein Beispiel dafür kennt Danyel Niquet von der DGUV Test Prüf- und Zertifizierungsstelle Druck und Papier: „Eine Maschine wies die Gefahr der ungesicherten Eingriffsmöglichkeit zur Beseitigung von Papierstau auf. An der Stelle, an der der Papierstau entstehen konnte, befand sich zugleich ein schwenkbares Element mit nicht unerheblichem Gefahrenpotential aufgrund des Eigengewichtes. Drittens war die Stelle für Mitarbeitende uneingeschränkt zugänglich – sie konnten ungehindert mit Kopf und Rumpf in den Gefahrenbereich eingreifen. Daraus ergab sich eine potenzielle tödliche Gefahr und somit ein schwerwiegender Mangel, der behoben werden musste.“

Insgesamt wiesen 13 Prozent der geprüften Produkte schwerwiegende Mängel auf. 112 Produkte wiesen bei der Erstprüfung Mängel auf, die korrigiert werden mussten. 85 Produkte wurden mängelfrei zur Prüfung eingereicht.

Bestandskunden profitieren von Zusammenarbeit

Die Zahlen belegen zudem, dass die Arbeit der DGUV Test Prüf- und Zertifizierungsstellen nachhaltig wirkt: 27 Prozent der Mängel bei Neukunden waren schwerwiegender Natur, während dies bei Bestandskunden nur 7 Prozent ausmachte. Dies deutet darauf hin, dass die Hersteller über den Austausch über Anforderungen und Normen und die regelmäßige Zusammenarbeit mit DGUV Test gelernt haben, wie sie ihre Produkte von Vornherein sicherer gestalten können. Im Rahmen der Prüfung und Zertifizierung muss daher bei Bestandskunden im Laufe der Zeit meist immer weniger nachgebessert werden: ein deutliches Minus bei den Mängeln, ein erhebliches Plus für die Sicherheit.

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