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Das Ziel des vorliegenden Projektes ist es, ein von der Arbeitsgruppe Klinische Neuropsychologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (www.uke.de/agn) entwickeltes kognitiv-verhaltenstherapeutisches Online-Behandlungsprogramm für Depressionen (MOOD) an die spezifischen Bedürfnisse von Menschen mit chronischen Schmerzen und emotionalen Problemen anzupassen und dessen Effektivität zu evaluieren. Es wird erwartet, dass das Programm zu einer Reduktion der depressiven und der Schmerzsymptomatik führt (moderate Effektstärke). Im Anschluss soll das Programm auf Basis der in der Studie gewonnenen Erkenntnisse (v. a. Rückmeldungen durch Testpersonen) adaptiert werden.
Die Entwicklung eines Online-Behandlungsprogramms für Menschen mit chronischen Schmerzen und Depression stellt eine niedrigschwellige und kostengünstige Möglichkeit dar, den Gesundheitszustand dieser Patientengruppe zu verbessern und so die Kosten für die Sozialversicherungen zu senken, indem u. a. die Arbeitsfähigkeit wiederhergestellt bzw. verbessert wird. Darüber hinaus kann das Programm auch präventiv eingesetzt werden. Teilnehmer lernen durch das Online-Training, mit körperlichen und seelischen Belastungen am Arbeitsplatz umzugehen. Es werden Stressmanagement-Techniken erlernt und angewandt, die präventiv oder kurativ langfristig zu einer psychischen Gesundheit beitragen. Bis heute gibt es kein deutschsprachiges Online-Behandlungsprogramm, das spezifisch Menschen mit chronischen Schmerzen und komorbiden depressiven Symptomen behandelt.
Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Online-Depressionsprogramm (MOOD) auf die störungsspezifischen Besonderheiten von Menschen mit chronischen Schmerzen und depressiven Symptomen angepasst werden. Schwerpunkte des neuen Programms liegen auf der Integration psychoedukativer Einheiten zum Zusammenhang von Schmerzen und depressiven Symptomen (d. h. Gesundheitsaufklärung), der biopsychosozialen Entstehung von Schmerzen, körperlichen und psychosozialen Stressauslösern und Strategien für einen alternativen Umgang mit Auslösern sowie dem Umgang und der Veränderung von schmerzbezogenen Kognitionen (z. B. Katastrophisieren) und dysfunktionalen Gedanken und Einstellungen (z. B. Selbstwirksamkeitserwartungen bzgl. Schmerzbewältigung).
Die Effektivität der Intervention soll in einer monozentrischen prospektiven randomisiert-kontrollierten Studie mit drei Messzeitpunkten (Prä/Post/3 Monats-Follow-Up) untersucht werden. Die Datenerhebung wird online durchgeführt. Die Patienten gelangen über einen Link zur Eingangsbefragung, nach deren Abschluss die Randomisierung zu einer von drei Bedingungen erfolgt:
Es werden drei anonyme Online-Befragungen durchgeführt, zu denen Testpersonen über einen versendeten Internet-Link Zugang erhalten. Erhoben werden u. a. soziodemographische Daten, Depressivität (BDI-II; PHQ-9), Schmerzsymptomatik (DSF), schmerzbezogene Kognitionen (PCS, FABQ, FSS), Selbstwert (RSE), Ungerechtigkeitsempfinden (IEQ), Lebensqualität (WHOQOL-BREF), Veränderungsbereitschaft (URICA), Behandlungserwartung (CEQ) sowie subjektive Bewertung der Intervention (ZUF-8) erhoben. Der Interventionszeitraum beträgt acht Wochen.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, -Verschiedenes-
Schlagworte:Rehabilitation
Weitere Schlagworte zum Projekt:Schmerz, Depression, Onlinetraining