abgeschlossen 12/2014
Das Forschungsvorhaben hatte die Entwicklung eines Leitfadens zur Inklusion von kaum oder gar nicht sprechenden Personen in den Arbeitsmarkt zum Ziel. Dieser gibt Arbeitgebern und anderen relevanten Akteuren wie Unfallversicherungsträgern und Rehabilitationszentren Empfehlungen, wie solche Personen in einem gesundheitsgerechten Arbeitsumfeld (weiter)beschäftigt werden können. Er beinhaltet dabei betriebliche Maßnahmen zur Vermeidung von - vor allem - psychischen Fehlbelastungen bei Menschen mit Kommunikationsbehinderungen sowie ihrem organisationalen Umfeld. Dies wird als wichtiger Beitrag zur Inklusion unterstützt Kommunizierender in die Arbeitswelt gesehen. Auch die berufliche Rehabilitation von an den Stimmbändern erkrankten Menschen wird hiervon profitieren, denn jegliche Gruppe von artikulations-eingeschränkten Personen erfährt Probleme bei der beruflichen (Wieder-)Eingliederung.
- Erstellung einer Web-Präsenz - Adaptierung etablierter Methoden an spezifischen Kontext - Gebrauch des T-O-P-Ansatzes im Arbeitsschutz (Technik - Organisation - Person)
Der Leitfaden basiert auf dem "T-O-P"-Ansatz des Arbeitsschutzes (Technik, Organisation und Person). Die Ergebnisse in der Dimension (T) wurden mittels Nutzungstests von elektronischen Kommunikationshilfen (eKh) basierend auf Methoden des Usability Engineerings, Umfragen und Interviews gewonnen. Bei (O) und (P) nutzten die Forscher zum Erkenntnisgewinn Umfragen und Interviews, u.a. von Experten bei Beratungsstellen für Unterstützte Kommunikation und Integrationsfachdiensten. Hieraus wurden Empfehlungen für die o.g. Akteure abgeleitet, wie beispielsweise: - dass die Lautstärkenregelung einer elektronischen Kommunikationshilfen ohne Unterbrechung der Satzeingabe bzw. der Sprachsynthese stattfinden können muss; - dass die Kollegen vor Dienstantritt der Person von der Führungskraft über Beeinträchtigungen der Person informiert werden; - dass die Person auf etwaiges Ausfallen ihrer elektronischen Kommunikationshilfen mittels Kommunikationstafel vorbereitet sein muss. Auch enthält der Leitfaden im Anhang noch Hinweise zu neuen Technologien sowie zur Language/Action Perspective (Winograd, T. (1987-88). A Language/Action Perspective on the Design Cooperative Work. Human- Computer Interaction 3:1 (3-30)). Somit erhält die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung ein Werkzeug an die Hand, mit welchem sie mit Arbeitgebern kommunizieren kann, inwieweit solche Personen (weiter)beschäftigt werden könnten. Auch bietet sich der Leitfaden als ein ergänzendes Element ihres eigenen Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention an.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):-Verschiedenes-
Schlagworte:Beteiligung, Integration Behinderter/Allergiker am Arbeitsplatz, Besondere Personengruppen
Weitere Schlagworte zum Projekt:Leitfaden, unterstützt kommunizierende Menschen