Expositionen gegenüber Kohlenstoffmonoxid aus Holzpellets

Projekt-Nr. IFA 1121

Status:

abgeschlossen 09/2016

Zielsetzung:

Aus Holzpellets wird durch Autooxidation Kohlenstoffmonoxid (CO) freigesetzt, das in Lagerräumen bei unzureichender Belüftung lebensbedrohliche Konzentrationen erreichen kann. In Europa haben sich dadurch in den letzten Jahren tödliche Unfälle ereignet. Ziel des Projekts (MGU-Messprogramms 9179) war die messtechnische Ermittlung der inhalativen Exposition gegenüber Kohlenstoffmonoxid (CO) entlang der gesamten Logistikkette in Lager bzw. Silos beim Hersteller, Händler und Verbraucher.

Aktivitäten/Methoden:

Im Rahmen des Messprogramms 9179 "CO aus Holzpellets" wurde im Messsystem Gefährdungsermittlung der Unfallversicherungsträger (MGU) von den Messtechnischen Diensten der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) und Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) in den Jahren 2014 bis 2016 die inhalative Exposition gegenüber CO entlang der gesamten Lieferkette in Lagern bzw. Silos beim Hersteller, Händler und Endverbraucher untersucht. Insgesamt wurden in 26 Betriebsstätten mehr als 250 Messungen durchgeführt.

Ergebnisse:

Der Großteil der Messungen erfolgte im Bereich der Hersteller und des Handels. Dabei zeigte sich, dass sowohl in leeren als auch in (teil-)befüllten Silos mit einer vielfachen Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes von 35 mg/m3 (Außensilos bis zu 360 mg/m3, Innensilos bis zu 1100 mg/m3) zu rechnen ist. Dies gilt auch für den Bereich direkt unterhalb geöffneter Luken.

Bei Herstellern von Holzpellets wurden ergänzend zu den Silos auch angrenzende Arbeitsbereiche wie zum Beispiel Elevatorsümpfe oder Schaltwarten bemessen. Die Messwerte lagen durchgängig unterhalb des Arbeitsplatzgrenzwertes.

Im Handel erfolgt die Lagerung von Holzpellets nicht nur in Silos. Bei der ebenfalls anzutreffenden Lagerung in loser Schüttung lagen die Messwerte durchgängig im unkritischen Bereich unterhalb eines Zehntels des Arbeitsplatzgrenzwertes. Bei der Lagerung von Holzpellets beim Endverbraucher wurden ebenfalls Überschreitungen des AGW gemessen. Dies betrifft insbesondere Wartungspersonal wie Hausmeister, Heizungsinstallateure oder Elektriker. Im Falle von Funktionsstörungen oder mangelhafter Wartung der Heizungsanlage kann es zudem durch Rückströmungen von Rauchgasen in Lagerräume zu einem zusätzlichen massiven CO-Eintrag kommen.

Stand:

24.04.2017

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe

Schlagworte:

Exposition

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Kohlenstoffmonoxid, Holzpellets, Airmonitoring, MGU-Messprogramm

Kontakt