Manganbelastung bei Schweißverfahren und deren gesundheitliche Auswirkung

Projekt-Nr. IPA 104

Status:

abgeschlossen 09/2017

Zielsetzung:

Weltweit werden etwa 8 Millionen Tonnen Mangan erzeugt, überwiegend für die Stahlerzeugung. In Deutschland arbeiten knapp 170.000 Arbeitnehmer als Schweißer. Schweißen ist eine zentrale Anwendung in der Metallbearbeitung und kann nicht durch andere Verfahren ersetzt werden. Mangan kann in hohen Konzentrationen einen Manganismus verursachen, der zu Bewegungsstörungen führt, wie sie auch beim Morbus Parkinson beobachtet werden. Unklar sind jedoch neurotoxische Wirkungen im Niedrigdosisbereich.

Ziel des Projektes ist, mit einem aussagekräftigen Studiendesign und unter Berücksichtigung von modernen bildgebenden Verfahren zu prüfen, inwieweit Mangan (Mn) in Abhängigkeit von der Expositionshöhe mit neurotoxischen Wirkungen bei Schweißern assoziiert ist. In Abhängigkeit von der Expositions-Wirkungs-Beziehung sind geeignete Präventionsmaßnahmen zu finden und zu prüfen.

Aktivitäten/Methoden:

In WELDOX II soll in einer Querschnittstudie die Ablagerung von Mangan (Mn) und Eisen bei aktiven und berenteten Schweißern im Gehirn quantifiziert und mit möglichen neuro-toxischen Wirkungen (Einflüsse auf Olfaktorik, Motorik, Neurometabolite und Neurotransmitter) assoziiert werden. Dies erfolgt auch im Vergleich zu nicht gegenüber Schweißrauch Exponierten (Gesunde und Patienten mit Morbus Parkinson). Dazu sollen 40 aktive Schweißer mit 20 berenteten Schweißern, 40 Parkinson-Patienten und 40 nicht-exponierten Kontrollpersonen verglichen werden. Bei aktiven Schweißern erfolgt eine Schichtmessung von Mn im Schweißrauch im Betrieb. Mittels Neuroimaging werden Ablagerungen von Mn und Eisen im Gehirn (MRT) sowie Neurometabolite und Neurotransmitter (MRS) ermittelt. In Bochum werden umfangreiche weitere Untersuchungen, das Datenmanagement und die statistische Auswertung durchgeführt. Dazu wurden ein Studienprotokoll und ein Operationshandbuch erstellt, um qualitätsgesichert diese Studie in Zusammenarbeit mit internationalen Experten durchzuführen.

Stand:

05.01.2018

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
  • Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
  • Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM)
  • Purdue University, West Lafayette
  • Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der Universität Dortmund (IfADo)
  • Neurologische Klinik an den BG-Kliniken Bergmannsheil
  • Neurologische Klinik, St. Josef-Hospital, Bochum
  • Institut für Kognitive Neurowissenschaft, Emmy Noether Research Group "Neuronal Mechanisms of Action Control"
Branche(n):

Metallbearbeitung

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Erkrankungen, Gefahrstoffe

Schlagworte:

Stäube, Fasern, Partikeln

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Schweißer

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