Psychosoziale Risikofaktoren bandscheibenbedingter Erkrankungen der Lendenwirbelsäule

Status:

abgeschlossen 05/2013

Zielsetzung:

Rückenschmerzen zählen in der deutschen Bevölkerung zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden. 80 - 90 % der Bevölkerung werden im Verlauf ihres Lebens mindestens einmal unter Rückenschmerzen leiden. Neben pathophysiologischen Belastungen bezüglich dieser "Volkskrankheit" untere Rückenschmerzen werden auch solche diskutiert, die nicht ausschließlich durch mechanische Einwirkungen bedingt sind. Hierbei sind vor allem Lebensstil und psychosoziale Faktoren zu nennen. Dieses Review dient der Evaluation des aktuellen Kenntnisstandes bezüglich des Einflusses psychologischer Variablen auf das Schmerzerleben von Personen mit chronischen unteren Rückenschmerzen.

Aktivitäten/Methoden:

Bei der Literaturrecherche wurden alle Metaanalysen und Primärpublikationen berücksichtigt, die unter den zuvor festgelegten Suchkriterien in der Literaturdatenbank Medline (PubMed) verschlagwortet waren und bis zum Recherchestichtag in deutscher oder englischer Sprache publiziert wurden. Von den 397 Treffern wurden Studien identifiziert, die neben qualitätsbezogenen auch den zuvor festgelegten Einschlusskriterien genügten. Die Auswahl der Studien sowie deren Beurteilung nach festgelegten Qualitätskriterien wurde von zwei Personen unabhängig vorgenommen.

Ergebnisse:

Durch die Literatursuche konnten aus 397 Studien 34 identifiziert werden, die sowohl den qualitätsbezogenen als auch den zuvor festgelegten Einschlusskriterien genügten. Die Schmerzwahrnehmung bei Personen mit unteren Rückenschmerzen steht mit den psychologischen Faktoren Depression und Angst in Zusammenhang.

Um den genauen Zusammenhang von psychologischen und Lebensstilfaktoren und Schmerzwahrnehmung zu erfassen, ist weitere Forschung nötig. Dabei ist eine differenziertere Messung von Schmerz wichtig, um näheren Aufschluss über die Schmerzwahrnehmung bei Personen mit unteren Rückenschmerzen geben zu können. Auch wird empfohlen, dass sich die Forschenden des Fachgebiets hinsichtlich der Wahl der Messinstrumente stärker standardisieren, um die Vergleichbarkeit von Studien zukünftig zu erleichtern.

Stand: