Epidemiologische Interventionsstudie zur Reduzierung der Unfallhäufigkeit in ausgewählten Branchen (III): Präventionsindex in der Praxis

Projekt-Nr. IFA 1114

Status:

abgeschlossen 12/2015

Zielsetzung:

Die vorangegangenen Teilprojekte 0072 "Epidemiologische Interventionsstudie zur Reduzierung der Unfallhäufigkeit in ausgewählten Branchen (I)" und 1101 "Epidemiologische Interventionsstudie zur Reduzierung der Unfallhäufigkeit in ausgewählten Branchen (II) - Detailauswertung" werteten betriebsspezifische Präventionsmaßnahmen (Beratungs- und Trainingsansätze) hinsichtlich ihrer Effektivität und Nachhaltigkeit in Bezug auf die Unfallquoten aus. Es zeigte sich eine signifikante Abnahme der Arbeitsunfälle in der Interventionsgruppe; ein nachhaltiger Effekt bis fünf Jahre nach Interventionsende. Die Detailauswertung einzelner Präventionsmaßnahmen, eine Ableitung entsprechender Präventionskonzepte und deren Übertragung in die Praxis waren jedoch zu theoretisch. Daher wurde in dem Teilprojekt 1114 "Epidemiologische Interventionsstudie zur Reduzierung der Unfallhäufigkeit in ausgewählten Branchen (III): Präventionsindex in der Praxis" der Präventionsindex (PI), ein Instrument zur Bewertung und Steuerung der technischen, organisatorischen und personellen (TOP) Gegebenheiten im Betrieb, untersucht. Ziel war es zum einen, Präventionsbedarf objektiv und umfassend festzustellen, indem TOP auf einer Skala von eins bis neun unter Zuhilfenahme von Leitfragen beurteilt werden. Zum anderen sollte auf dieser Basis eine systematische Auswahl spezifischer präventiver Maßnahmen getroffen werden.

Aktivitäten/Methoden:

Das Instrument wurde zunächst in einer Pilotphase (eng begleiteter Praxiseinsatz in ausgewählten Betrieben, durchgeführt durch Doppelrevisionen von speziell geschulten Aufsichtspersonen) auf Validität, Objektivität und Reliabilität hin untersucht. Eine Analyse, welchen Effekt der großflächige PI-Einsatz auf das Unfallgeschehen hat, schloss sich an.

Ergebnisse:

Der Präventionsindex (PI) ist für die Beurteilung technischer (T), organisatorischer (O) und persönlicher (P) Präventionsmaßnahmen einsetzbar. Anhand der erreichten Werte für T, O und P kann das Arbeitsschutzniveau von Betrieben klassifiziert werden. Der PI gibt auch Hinweise zur ggf. erforderlichen Initiierung und Umsetzung weiterer notwendiger Maßnahmen. Ein Zusammenhang zwischen betrieblichen Unfallquoten und dem PI-Wert kann für die Bereiche T, O und P abgeleitet werden. Der PI kann als ein validiertes und geeignetes Steuerungsinstrument für die Beratungs- und Überwachungstätigkeit durch den Präventionsdienst genutzt werden.

Stand:

16.02.2017

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
  • Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM)
Branche(n):

Metallerzeugung

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren

Schlagworte:

Arbeitsumwelt (Belastungen, Gefährdungen, Expositionen, Risiken)

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Präventionsindex, Prävention, Unfälle, Intervention

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