Schimmelpilze: sensibilisierende, irritative und entzündliche Wirkungen – Verbesserung der Schimmelpilzallergiediagnostik und Untersuchung zellulärer Wirkmechanismen von Schimmelpilzen

Projekt-Nr. IPA 107

Status:

abgeschlossen 12/2017

Zielsetzung:

Ziel des Projektes ist es, das gesundheitliche Risiko für Personen mit Innenraum-relevanter Schimmelpilzexposition zu analysieren. Dieses umfasst die Verbesserung der Schimmelpilz-Allergiediagnostik und die Untersuchung von zellulären Wirkmechanismen der Schimmelpilze.

Innenraum-(Feuchteschäden-)assoziierte Schimmelpilzarten können für exponierte Personen ein gesundheitliches Risiko bedeuten. Dabei können Schimmelpilzbelastungen nicht nur im Privatbereich, sondern auch an unterschiedlichen Arbeitsplätzen und in öffentlichen Einrichtungen wie z. B. in Kindertagesstätten und Schulen ein Problem darstellen. Verschiedene Erkrankungen wie Infektionen, Irritationen und Belästigung sowie Allergien können durch Schimmelpilze ausgelöst werden, allerdings ist nur selten ein klarer Zusammenhang zwischen den Beschwerden und der Exposition zu verzeichnen. Es besteht ein großer Bedarf in der Verbesserung der Diagnostik IgE-vermittelter Schimmelpilzallergien. Darüber hinaus muss die Expositionsabschätzung mit ggf. neuen Biomarkern und Testsystemen optimiert werden.

Aktivitäten/Methoden:

Überprüfung von kommerziell verfügbaren Hautpricktest-Lösungen von Schimmelpilzallergenen mit etablierten proteinbiochemischen und immunologischen Testverfahren. Zusätzlich erfolgt die In-vivo-Überprüfung der Testqualität an Personen mit Verdacht auf Schimmelpilzsensibilisierung im Pricktest in Kooperation mit insgesamt 17 allergologisch ausgewiesenen Praxen und Kliniken bundesweit (QuaSchi, Qualitätsanalyse von Schimmelpilz-Hautpricktest-Lösungen zur Verbesserung der Standarddiagnostik von IgE-vermittelten Schimmelpilzallergien). Neben den kommerziell verfügbaren Schimmelpilzextrakten werden für den Innenraum-relevanten Schimmelpilz Aspergillus versicolor Testlösungen entwickelt und eingesetzt, da hier kommerziell keine Hauttestlösungen verfügbar sind. Weiterhin erfolgt im Rahmen des Projektes eine Charakterisierung der Wirkmechanismen von Schimmelpilzen sowohl im Hinblick auf eine Belastungsanalyse (Analyse der Staubprobe) als auch auf eine Beanspruchungsanalyse (immunologische Reaktion der betroffenen Person). Hierzu wurden Vollblut von Personen mit gesundheitlichen Beschwerden bei Verdacht einer Schimmelpilzexposition und die Freisetzung von pyrogen bzw. entzündlich wirkenden Mediatoren analysiert und mit dem Stimulationsprofil eines entsprechenden Kontrollkollektiv ohne Schimmelpilzexposition verglichen. Zur Belastungsanalyse, die der Analyse von Staub- oder Materialproben dient, wird hingegen der Vollbluttest mit kryokonserviertem Blut mehrerer Personen durchgeführt, sodass eine Standardisierung des Testansatzes und damit eine bessere Vergleichbarkeit gewährleistet sind.

Stand:

20.09.2018

Projekt

Gefördert durch:
  • Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung - Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA)
Projektdurchführung:
  • Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung - Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Erkrankungen

Schlagworte:

Allergisierende Stoffe, Biologische Arbeitsstoffe, Gesundheitliche Beeinträchtigungen und Störungen

Weitere Schlagworte zum Projekt:

allergisierende Stoffe, biologische Arbeitsstoffe, gesundheitliche Beeinträchtigungen, Prävention

Kontakt