Lötrauchemission beim Weichlöten

Projekt-Nr. BIA 3060

Status:

abgeschlossen 07/2003

Zielsetzung:

Die beim Weichlöten entstehenden Lötrauche können, bedingt durch ihre Zusammensetzung (Zinn, Blei, Kolophonium, Amine, Formaldehyd, Phenol, Chlorwasserstoff und Kohlenmonoxid), zu einer Reizung der Atmungsorgane und Augen sowie zu weiteren Gesundheitsgefährdungen führen. Durch Untersuchungen auf einem genormten Prüfstand wurde festgestellt, welche Systeme am besten zur Reduzierung der Lötrauchkonzentration an Handlötarbeitsplätzen geeignet sind. Der Stand der Technik von Lötrauch-Absauggeräten wurde ermittelt.

Aktivitäten/Methoden:

Nach DIN 33896-1 "Staubemission technischer Arbeitsmittel - Bestimmung der Staubemissionsrate von Maschinen zum Einsatz auf Arbeitstischen. Teil 1 Basisverfahren" wurde die Emissionsrate beim Weichlöten ohne und mit Lötrauch-Absauggerät untersucht. Hieraus lassen sich die entsprechenden Erfassungsgrade ermitteln. Gemessen wurden die Rauchemissionen. Es sollten auch die Gasemissionen ermittelt werden, wobei Formaldehyd als Leitkomponente verwendet wurde.

Ergebnisse:

Bei Lötrauchabsauggeräten gibt es zwei Prinzipien: Haubenabsaugung und Spitzenabsaugung. Bei der Haubenabsaugung wird die Erfassungseinrichtung mit Hilfe eines Gelenkarmes in der Nähe der Lötstelle positioniert. Bei der Spitzenabsaugung ist ein Absaugröhrchen direkt am Lötkolben befestigt, sodass die Ansaugöffnung sehr nahe an der Lötkolbenspitze positioniert werden kann. Die Beurteilung der Rauchemission ergab, dass die Spitzenabsaugung zunächst sehr effektiv arbeitet, aber bedingt durch Ablagerungen in Kombination mit den geringen Absaugquerschnitten in weniger als acht Stunden in der Saugleistung stark abfällt. Bei einigen der untersuchten Geräten mit Haubenabsaugungen waren Filter und Gebläse direkt in der Haube integriert. Bei diesen Geräten war die Rauchabscheidung unzureichend. Am besten schnitten Geräte mit Haubenabsaugung ab, die ein leistungsfähiges Gebläse in Kombination mit zwei Filterstufen für Partikeln und Gas besaßen, da hier gute Abscheideleistungen bei geringem Wartungsaufwand erreicht wurden. Mit Blick auf die Partikelfilterstandzeit und eventuelle Verstopfungen durch Ablagerungen sollten Lötrauchabscheider mit einer Mindestvolumenstromüberwachung ausgestattet sein. Die Überwachung der Gasfilterstandzeiten sollte über einen Betriebsstundenzähler erfolgen, der nach jedem Gasfilterwechsel auf Null gestellt werden kann. Hinsichtlich der Gasemissionen wurde festgestellt, dass die Emissionen so gering waren, dass sie messtechnisch und analytisch nicht zu bestimmen waren.

Weitere Informationen:

Stand:

23.01.2004

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz - BIA
  • Fachausschuss Elektrotechnik
Branche(n):

Elektrotechnik

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe, Arbeitsbedingte Erkrankungen, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren

Schlagworte:

Maschinensicherheit, Prüfverfahren, Normung

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Maschinensicherheit, Prüfverfahren, Normung, Lötrauche, gesundheitliche Gefährdung, Reduzierung der Gefahrstoffemissionen, Erfassungsgrade, Abscheideleistungen, Standzeiten

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