Entwicklung und Anwendung eines Ergebnisqualitätsscores zur Förderung einer erfolgreichen Rehabilitation und gesellschaftlichen (Re-)Integration von querschnittgelähmten Patienten

Projekt-Nr. FF-FR 0085

Status:

abgeschlossen 12/2009

Zielsetzung:

Ziel der Studie war die Erarbeitung eines Scores für die Ergebnisqualität der stationären Behandlung, der Rehabilitation und der medizinischen Nachsorge bei Patienten mit Rückenmarkverletzungen. Auf der Grundlage der erhobenen Daten sollte zudem eine Standortbestimmung des derzeitigen Rehabilitationsverfahrens im Querschnittgelähmtenzentrum des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses Hamburg durchgeführt werden. Die Reintegration in das Arbeitsleben und in das Leben in der Gemeinschaft sollten hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Ergebnisse untersucht und mit den feststellbaren Einflussfaktoren für die künftige Arbeit sowohl der Behandlungseinrichtungen als auch der Unfallversicherungsträger der gesetzlichen Unfallversicherung in der Bundesrepublik Deutschland aufbereitet werden. Ziel war des Weiteren, Inhalte von Nachsorgemaßnahmen im klinischen Bereich zu erarbeiten.

Aktivitäten/Methoden:

Grundlage der Studie war das Patientengut des Querschnittgelähmtenzentrums im Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhaus Hamburg wurden in den Jahren 2005 bis 2009 in Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg, Arbeitsstelle Rehabilitations- und Präventionsforschung, 309 Rehabilitanden mit ihren persönlichen Behandlungsdaten erfasst. 215 Patienten konnten mit den vorgesehenen unterschiedlichen Mess- und Erhebungszeitpunkten berücksichtigt werden. Für diese Studienteilnehmer lagen Zeitreihen vor, die wesentlich über die Dauer der eigentlichen stationären Behandlung und Rehabilitation hinausgehen. Die ergänzenden Daten wurden entweder bei Nachsorgemaßnahmen im Krankenhaus zu vorab festgelegten Meilensteinen oder durch von Klinik-/Universitäts-Mitarbeitern durchgeführte persönliche Befragungen erhoben.

Ergebnisse:

Der "Boberger Qualitätsscore" liegt als Arbeitsinstrument für die stationäre Behandlung, die Rehabilitation und für Nachsorgemaßnahmen bei Querschnittlähmungen vor. Er zeigt auf, wie erfolgreich die einzelnen Behandlungs- und Wiedereingliederungsbemühungen bei Querschnittlähmungen gewesen sind. Die zugrunde liegende Datenbank steht für weitere/ergänzende Forschungsvorhaben zur Verfügung. Die Studie trägt mit ihren Ergebnissen dazu bei, die jeweils erreichte Ergebnisqualität und deren Nachhaltigkeit zu erkennen.
Gezeigt werden konnte, in welchem Ausmaß - neben dem Erfolg der medizinischen Rehabilitation - auch gelungen ist, den Patienten wieder in das Arbeitsleben und in das Leben in der Gemeinschaft zu integrieren. Auswertungen über die gesamte Studiendauer zeigen, dass die berufliche Reintegration nicht den angestrebten Grad erreicht.
Der "Boberger Qualitätsscore" soll im gesamten klinischen Bereich als Arbeitsmittel (Assessment) bei der ärztlichen Behandlung von Rückenmarkverletzungen eingesetzt werden. Die Einführung soll über eine multizentrische Implementierungsstudie auf Ebene der Berufsgenossenschaftlichen Unfallkliniken unterstützt werden. Die unzureichenden beruflichen Wiedereingliederungserfolge sollen mit Unterstützung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e. V. (DGUV) über ein gemeinsam mit den Unfallversicherunsträgern konzipiertes Modellverfahren analysiert werden; die daraus resultierenden Erkenntnisse sollen über angepasste Verwaltungsverfahrensinhalte zu deutlich verbesserten Ergebnissen führen.

Stand:

23.02.2011

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege
  • Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus Hamburg
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Mechanische Gefährdungen

Schlagworte:

Rehabilitation, Qualitätssicherung, Unfall

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Ergebnisqualitätsscore, Rehabilitation, Querschittslähmung, Reintegration