Vibrationsbelastung von handgeführten Geräten in der Holzwirtschaft

Projekt-Nr. BGIA 4135

Status:

abgeschlossen 01/2008

Zielsetzung:

In der Holzwirtschaft werden kraftbetriebene handgeführte Arbeitsgeräte eingesetzt, von denen eine Vibrationseinwirkung auf die Benutzer ausgeht.
Zur Gefährdungsbeurteilung im Rahmen der Lärm-Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (basierend auf der Vibrationsrichtlinie 2002/44/EG) und zur Schaffung von Grundlagen für die Präventionsarbeit wurde die Schwingungseinwirkung von typischen Arbeitsgeräten unter repräsentativen Einsatzbedingungen messtechnisch ermittelt. Darüber hinaus wurden Art und Umfang der Analysen und Auswertungen so gestaltet, dass die Daten auch zur Ermittlung der arbeitstechnischen Voraussetzungen für das Entstehen einer Berufskrankheit zur Verfügung stehen.

Aktivitäten/Methoden:

Das Projekt wurde gemeinsam vom Berufsgenossenschaftlichen Institut für Arbeitsschutz - BGIA und vom Berufsgenossenschaftlichen Institut Arbeit und Gesundheit - BGAG durchgeführt.
Die Untersuchungen geben als Querschnittstudie einen Überblick über die Gefährdungschwerpunkte. Dazu wurden vom BGIA betriebliche Messungen unter typischen Einsatzbedingungen in der Praxis an folgenden Geräten durchgeführt: Handhobelmaschine, Säbelsäge (Fuchsschwanz, elektrisch), Schwingschleifer (pneumatisch und elektrisch), Stichsäge (elektrisch), Handkreissäge, Exzenterschleifer (pneumatisch und elektrisch), Akkuschrauber, Druckluftschrauber, Handoberfräse und Flachdübelmaschine.

In Abhängigkeit von den Ergebnissen der Feldmessungen wurde in Labormessungen im BGAG an ausgewählten Geräten untersucht, welchen Einfluss die Parameter Einsatzwerkzeug, Arbeitsverfahren und Versuchsperson haben.

Ergebnisse:

Mit den Ergebnissen aus den Vibrationsbelastungsanalysen können für die Holzbearbeitung Präventionsschwerpunkte festgelegt werden. Bei einzelnen Maschinen, insbesondere Stichsäge, Exzenterschleifer und Schwingschleifer kann es zu erheblichen Abweichungen aufgrund der Einsatzbedingungen kommen, sodass das Gefährdungsrisiko stark unterbewertet wird. Die in der Praxis gemessenen Schwingungsgesamtwerte eignen sich jedoch mit Korrektur nach DIN V 45694 überwiegend für eine zutreffende Gefährdungsbeurteilung.
Die Ergebnisse sollen in die Normungsarbeit eingebracht werden.
Die Analyse der Verteilung der Schwingungsanteile über die Frequenz zeigt auch bei einigen Maschinen mit rotierender Wirkungsweise einen hohen tieffrequenten Anteil.
Auf der Grundlage der Ergebnisse soll ein weiteres Projekt zur Höhe und Relevanz der Expositionszeiten durchgeführt werden. Danach soll entschieden werden, ob und für welche Gerätefamilie ggf. eine Längstschnittstudie zu erstellen sein wird.

Weitere Informationen:

Stand:

06.05.2008

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz - BGIA
  • Berufsgenossenschaftliches Institut Arbeit und Gesundheit - BGAG
Branche(n):

Holzgewerbe

Gefährdungsart(en):

Lärm/Vibrationen, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Gestaltung von Arbeit und Technik

Schlagworte:

Belastung, Vibration, Prävention

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Hand-Arm-Schwingungen, handgeführte Geräte, Holzbearbeitung, Gefährdungsbeurteilung, Prävention

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